
Aus Pflanzen hergestellte Medikamente gibt es oft ohne Rezept zu kaufen. Präparate aus Johanniskraut-Extrakten können bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen.
Foto: Warnecke/dpa
Pflanzliche Arznei: „rational“ oder „traditionell“?
Baldrian bei Schlafproblemen, Johanniskraut bei leichten Depressionen: Für viele gesundheitliche Probleme gibt es auch pflanzliche Medikamente.
Behördliche Prüfverfahren
Was Anwenderinnen und Anwendern vielleicht nicht bewusst ist: Die sogenannten Phytopharmaka durchlaufen behördliche Prüfverfahren, allerdings gibt es zwei Varianten. Zum einen die Zulassung als pflanzliches Arzneimittel für ein bestimmtes Anwendungsgebiet - hier spricht man auch von der rationalen Phytotherapie - und zum anderen die Registrierung als ein „traditionelles pflanzliches Arzneimittel“, berichtet die Zeitschrift „Apotheken Umschau“.
Unterschiedliche Wirksamkeitsnachweise
In beiden Fällen prüften Behörden die Unbedenklichkeit und die pharmazeutische Qualität der Medikamente. Der Unterschied liegt in dem Nachweis der Wirksamkeit: Bei einer „rationalen“ Pflanzen-Arznei muss die Wirksamkeit in Studien mit vielen Probandinnen und Probanden nachgewiesen sein, während bei traditionellen Medikamenten indirekte Belege für dessen therapeutischen Nutzen ausreichen. Das können zum Beispiel Berichte über erfolgreiche Anwendungen am Menschen sein.
Nicht mit Homöopathika verwechseln
Nicht zu verwechseln sind Phytopharmaka mit Homöopathika: Letztere werden zwar auch oft auf Pflanzenbasis hergestellt, für sie müssen aber keinerlei Wirksamkeitsbelege erbracht werden. (dpa)