
Diese Rechte und Pflichten gelten bei Überstunden am Arbeitsplatz.
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Überstunden-Regel: Das sind deine Rechte und Pflichten
Viele arbeiten länger als vereinbart – doch nicht jede Überstunde ist erlaubt. Was das Gesetz wirklich sagt und wann Chefs Grenzen haben.
Überstunden in Deutschland: Was erlaubt ist – und was nicht
Laut DGB-Studie leisten rund 44 Prozent der Beschäftigten regelmäßig Überstunden. Doch obwohl Überstunden zum Alltag vieler Arbeitnehmer gehören, herrscht oft Unsicherheit über Rechte und Pflichten. Wann darf der Arbeitgeber sie anordnen – und wann muss dafür bezahlt werden?
Überstunden oder Mehrarbeit: Der feine Unterschied
Rechtlich ist klar getrennt: Überstunden sind Arbeitszeit über die vertraglich vereinbarte hinaus. Mehrarbeit hingegen überschreitet die gesetzlich erlaubte Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag. Letzteres ist nur mit besonderen Regelungen oder Ausnahmen erlaubt.
Keine Pflicht ohne Vereinbarung
Einfach Überstunden anzuordnen, ist nicht zulässig. Ohne eine entsprechende Regelung im Arbeits- oder Tarifvertrag oder eine mündliche Vereinbarung dürfen Beschäftigte zusätzliche Arbeitszeit ablehnen. Nur bei echten Notfällen – etwa Naturkatastrophen – kann sich aus der Treuepflicht eine Verpflichtung ergeben. Solche Fälle sind jedoch extrem selten.
Tarifverträge und Betriebsrat haben Mitspracherecht
Gibt es einen Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung, bestimmen diese, wann und wie Überstunden zulässig sind. Auch der Betriebsrat muss laut § 87 BetrVG bei Überstunden mitbestimmen – ein Alleingang des Arbeitgebers ist nicht erlaubt.
Bezahlung oder Ausgleich: Was mit Überstunden passiert
Grundsätzlich müssen Überstunden bezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen werden. Pauschalklauseln im Arbeitsvertrag, wonach alle Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, sind meist unwirksam – es sei denn, sie sind klar formuliert und betreffen konkret definierte Stunden. (pm/mca)