
Die Werder-Fans in der Ostkurve machten bereits mit einem Banner "Polizei WOB wo die Missachtung von Grundrechten als Erfolg verkauft wird - Konsequenzen jetzt!" auf den Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Wolfsburg aufmerksam.
Foto: picture alliance/dpa
Bremer Fußball-Fan klagt gegen Polizei-Einsatz in Wolfsburg
Eine Bremerin klagt gegen den viel kritisierten Polizeieinsatz beim Bundesliga-Spiel VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen.
Reaktionen reichen nicht
Dem weiblichen Werder-Fan reichen die bisherigen Reaktionen auf den Vorfall nicht aus, weshalb die Frau Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht hat. "Die in Bremen wohnende Klägerin möchte erreichen, dass das Gericht die Anordnung der Kontrollstelle, die Identitätsfeststellung, die Durchsuchung, ein für das Stadtgebiet ausgesprochenes Aufenthaltsverbot und einen Drohneneinsatz am Hauptbahnhof für rechtswidrig erklärt", sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Braunschweig am Donnerstag.
Durchsuchungen am Spieltag
Außerdem wolle die Klägerin, dass all ihre personenbezogenen Daten, die während der polizeilichen Maßnahmen erhoben wurden, gelöscht werden. Die Wolfsburger Polizei verwies bei dem Einsatz am 6. August auf die Notwendigkeit der Durchsuchungen zur Gefahrenabwehr am Spieltag, die Partie war als Risikospiel eingestuft worden. Es sei der Einsatz von Pyrotechnik befürchtet worden. Aus diesem Anlass habe die Polizei "Durchsuchungsmaßnahmen vorgenommen, um Pyrotechnik bei klar definierten Personengruppen, insbesondere bestimmten Ultra-Gruppierungen, sicherzustellen", hieß es.
Versäumnisse eingeräumt
Für den Einsatz waren Kräfte der Braunschweiger Polizei zuständig. Werder-Ultras waren aus Protest nicht zum Spiel in Wolfsburg (2:2) gekommen, weil sie die Kontrollen der Beamten als unverhältnismäßig empfanden. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius räumte nach dem Einsatz der Polizei am Wolfsburger Bahnhof Versäumnisse der zuständigen Behörde ein. Das Gericht prüfe nun, zunächst in einem schriftlichen Verfahren, das weitere Vorgehen.