
„Unser Wirtschaftsminister war in Katar, unser Bundeskanzler in Saudi-Arabien - und beide haben einen Diener gemacht“, sagt Ex-Trainer Wolfgang Sidka.
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Ex-Bundesliga-Trainer Sidka kritisiert Kritik an WM in Katar
Der frühere Bundesliga-Trainer Wolfgang Sidka kritisiert die Katar-Kritiker. Die WM sei auch eine Gelegenheit, Einfluss zu nehmen.
„Überzogene Kritik“
Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und Katar hält der frühere Bundesliga-Trainer Wolfgang Sidka die Kritik an der Fußball-WM in dem kleinen Emirat für überzogen. Der 68-Jährige trainierte zwischen 2000 und 2011 zwei Clubteams in Katar sowie die Nationalmannschaften von Bahrain und Irak.
„Gerade Sportler sollen sich rechtfertigen?“
„Ich kann dazu nur sagen: Wie viele Deutsche ich dort getroffen habe und wie viele Firmen dort unterwegs sind, um gerade in Katar Geschäfte zu machen - und jetzt sollen sich gerade Sportler dafür rechtfertigen?“, fragt er.
„Minister haben Diener gemacht“
Und weiter: „Unser Wirtschaftsminister war in Katar, unser Bundeskanzler in Saudi-Arabien - und beide haben einen Diener gemacht. Dass die Arbeiter dort ausgebeutet werden, ist klar. Wie man mit ihnen umgeht, ist nicht richtig. Aber: Diese WM ist auch eine Gelegenheit, dort Einfluss zu nehmen und die Bedingungen zu verbessern." (dpa)