
Die beiden Kolumbianer Andres Felipe Viveros Castillo (links) und Maikol David Valencia Mina spielen für den OSC Bremerhaven.
Foto: Scheschonka
Sie entkamen der Kriminalität in Kolumbien und kicken jetzt beim OSC Bremerhaven
Wenn Fußballer ihre Heimat verlassen, um woanders ihr Glück zu versuchen, steht oft der Traum von einem Leben im Luxus dahinter. Doch für Maikol David Valencia Mina und Andres Felipe Viveros Castillo steht das Leben in einem sicheren Land im Vordergrund.
Zuflucht vor der Kriminalität in Kolumbien
„Es gibt viel Kriminalität in Kolumbien, auch viele Bandenkriege. Das ist in Deutschland zum Glück anders“, sagt Maikol Mina, der früher in der U20 von America Cali gespielt hat. Der Stürmer lebt seit Sommer vergangenen Jahres in Deutschland. Zunächst kickte der 19-Jährige für den Hamburger Oberligisten TuRa Harksheide. Nachdem Mina in Dorum eine neue Bleibe gefunden hat, suchte er sich einen neuen Verein in der Region und landete schließlich beim Bremen-Ligisten OSC.
Selbst familiäre Bindungen sind keine Garantie
Wie verzweifelt die Situation in Kolumbien gewesen sein muss, zeigt der Blick auf Minas familiäre Verhältnisse. „Meine Tante ist die Vizepräsidentin von Kolumbien“, erklärt der 19-Jährige stolz. Doch selbst solche Verbindungen sind in dem südamerikanischen Land keine Garantie dafür, ein sicheres Leben führen zu können.
Auch im kolumbianischen Fußball liege einiges im Argen. „Es geht nicht unbedingt nur um Talent, sondern darum, wer mehr Geld hat“, deutet Mina an, dass Korruption bei den Clubs eine Rolle spielt. Deshalb hörte er auch gerne auf den Rat von Adrian Ramos, der nach Jahren bei Hertha BSC und Borussia Dortmund wieder zu seinem Heimatverein America Cali zurückgekehrt ist: „Er hat mir gesagt, dass ich es in Deutschland versuchen soll.“
Mit guter Laune zum Training
Björn Böning, sportlicher Leiter beim OSC, ist angetan von dem Duo aus Südamerika: „Das ist für die beiden sicher nicht einfach, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Aber die Jungs sind top und kommen immer mit guter Laune zum Training.“