
Hört bei Werder Bremen auf: Trainer Ole Werner.
Foto: Carmen Jaspersen
Fußball-Bundesliga
Wirbel in Bremen: Trainer Werner verlängert Vertrag nicht
Schritt für Schritt ging es für Werder Bremen unter ihm bergauf. Trotzdem verlängert Trainer Ole Werner seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht.
Am Freitagabend, im Nordseestadion des OSC Bremerhaven, hatte Ole Werner eine zeitnahe Entscheidung bezüglich seiner Zukunft angekündigt – und dem ist der Trainer des SV Werder Bremen zügig nachgekommen. Nach Informationen der Deichstube setzte er die Verantwortlichen um Sportchef Clemens Fritz bereits am Samstag darüber in Kenntnis, dass er seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern möchte. Am Montag folgte dann die offizielle Mitteilung des Bundesligisten.
„Wir bedauern diese Entscheidung sehr, weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit Ole weiterhin sehr gut vorstellen konnten“, lässt sich Fritz darin zitieren. Diese Vorstellung teilt Werner nicht mehr. Seine Unzufriedenheit mit Werders Transfer- und Personalpolitik war am Ende der Grund dafür, dass er dem Verein eine Absage erteilt hat.
Wie es nun weitergeht? Offen. Werners Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2026. Dass Werder mit dem 37-Jährigen in die neue Saison geht, dürfte aber ausgeschlossen sein. Gut möglich, dass das Spiel in Bremerhaven das letzte von Ole Werner als Werder-Trainer war.
Ole Werner hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag
„Jetzt haben wir Klarheit, können die Situation für uns bewerten und zu einer Lösung kommen“, sagt Fritz. Noch in dieser Woche ist eine digitale Gesprächsrunde mit Werner anberaumt, nach der klar sein soll, ob der Trainer noch ein Jahr weitermacht oder direkt geht.
Angesichts der aktuellen Entwicklung würde es Werder inzwischen sogar entgegenkommen, sollte ein anderer Club die Ausstiegsklausel in Werners Vertrag nutzen. Das brächte noch etwas Geld in die Kasse. Werner hat aber auch signalisiert, seinen Vertrag bei Werder erfüllen zu wollen, so es denn gewünscht ist. Denn an seiner Wertschätzung gegenüber Verein und handelnden Personen hat sich nichts geändert. Nur ist er mit seiner Geduld an ein Ende gekommen.
Wie zu hören ist, moniert Werner intern bereits seit eineinhalb Jahren die Transferpolitik des Vereins. So soll der Ex-Kieler im vergangenen Sommer vehement für mehr Neuzugänge geworben haben, damit der Umbruch in diesem Jahr nicht ganz so wuchtig ausfallen muss. Am Ende kamen mit Keke Topp und Marco Grüll nur zwei Feldspieler, dazu in Markus Kolke ein dritter Torhüter. Darüber hinaus, so ist aus dem Umfeld des Vereins zu erfahren, war Werner mit der Arbeit der Scoutingabteilung und Kaderplanung nicht zufrieden. Gemessen an den vom Trainerteam erstellten Positionsprofilen soll es in den Augen des Trainers zu wenig passende und umsetzbare Vorschläge gegeben haben. Grundsätzlich hat sich Werner in den vergangenen Jahren eine deutlich größere Fluktuation im Kader gewünscht – was die Verkäufe von langjährigen Profis, zu denen es am Ende nicht kam, mit einbezieht. Nun hat er für sich die Konsequenz gezogen.
In jeder Saison ein wenig verbessert
Das ist ein beachtlicher Schritt, vor allem, wenn man bedenkt, dass die bisherige Zusammenarbeit zwischen Verein und Trainer eine Erfolgsgeschichte war. Werner führte Werder zurück in die Bundesliga, wo er mit der Mannschaft trotz vergleichsweise geringer finanzieller Mittel drei Saisons in Folge besser abschnitt als im Vorjahr. Zuletzt schrammten die Bremer zwei Mal hauchdünn an den internationalen Tabellenplätzen vorbei.
Gespräche mit anderen Vereinen soll Werner nach wie vor nicht führen, trotzdem hat er auf dem Markt freilich einen Namen. Nach seiner Entscheidung gegen eine Zukunft bei Werder werden nun konkrete Anfragen kommen. Zumal gerade mehrere Vereine auf Trainersuche sind.
Dasselbe dürfte ab auch für den SV Werder gelten. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, hat der Club schon länger Kontakt zu potenziellen Nachfolgern aufgenommen und auch schon Gespräche geführt. Nach Informationen der Deichstube sind unter anderem Marco Rose, Lukas Kwasniok und Horst Steffen ein Thema.
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