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Artenschutz zeigt Wirkung: Bedrohter Vogel vermehrt sich wieder
Vom Aussterben bedroht, doch nun gibt es Hoffnung: Im Harz wurden so viele junge Schwarzstörche gezählt wie lange nicht.
Schwarzstörche im Aufwind – Harz meldet erfreuliche Zahlen
Im niedersächsischen Harz zeichnet sich eine positive Entwicklung beim Bestand der seltenen Schwarzstörche ab. Wie die Niedersächsischen Landesforsten mitteilten, wurden in diesem Jahr 24 Jungtiere gezählt – deutlich mehr als im Vorjahr mit 13 Tieren. Damit liegt die Region über dem langjährigen Durchschnitt. Landesweite Zahlen liegen noch nicht vor, doch der Trend macht Naturschützern Hoffnung.
Schutzmaßnahmen zeigen Wirkung
Die Erholung ist kein Zufall: Um die vom Aussterben bedrohten Vögel zu schützen, werden Moore renaturiert, Teiche angelegt und künstliche Horste gebaut – etwa wenn alte Brutbäume einstürzen. Im Sösetal, wo 2024 ein natürlicher Horst zerstört wurde, zog ein Storchenpaar in einen frisch errichteten Kunsthorst – und brütete dort erfolgreich fünf Jungvögel aus. Ein Rekord im Harz, wie Schwarzstorch-Beauftragter Johannes Thiery bestätigt.
Wetter begünstigt Rückkehr der scheuen Vögel
Neben dem verbesserten Lebensraum spielen auch die regenreicheren Jahre 2023 und 2024 eine Rolle. Schwarzstörche ernähren sich fast ausschließlich von Fischen und Amphibien – beides ist bei höheren Niederschlägen in größerer Menge verfügbar. Die scheuen Waldvögel meiden menschliche Siedlungen und gelten als besonders störanfällig.
Harzer Störche auf Reisen – ein tragisches Ende
Die fünf Jungvögel aus dem Harz begannen im Juli mit ihren ersten Flugversuchen. Zwei von ihnen konnten später dank Fußringen identifiziert werden: Einer erreichte die spanischen Pyrenäen, ein anderer flog über Den Haag bis in die Bretagne – wo er entkräftet starb. Solche Verluste sind nicht ungewöhnlich, doch ihre Beobachtung liefert wichtige Daten für den Schutz der Art. (dpa/mca)