
Die Asiatische Tigermücke wird in immer mehr Ländern nachgewiesen.
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Asiatische Tigermücke breitet sich in Europa weiter aus
Im Zuge des Klimawandels breiten sich in Europa Mücken und von ihnen übertragene Krankheitserreger immer weiter aus.
Auf Zypern etabliert
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt wegen der sich verändernden klimatischen Bedingungen vor einem steigenden Risiko für durch Mücken übertragene Krankheiten. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), ein bekannter Überträger unter anderem von Chikungunya- und Dengue-Viren, breite sich in Europa weiter Richtung Norden und Westen aus, teilte die Behörde mit. Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) hat sich demnach seit vergangenem Jahr auf Zypern etabliert und könnte sich auch auf andere europäische Länder ausbreiten. Sie überträgt unter anderem Dengue-, Gelbfieber- und Zika-Viren.
Folgen des Klimawandels
Grund für die wachsende Gefahr ist der Klimawandel. Europa wird wärmer, Hitzewellen und Überschwemmungen werden häufiger und heftiger, Sommer länger und wärmer, wie das ECDC schrieb. Dies erzeuge günstigere Bedingungen für invasive Mückenarten wie eben Aedes albopictus und Aedes aegypti. Vor zehn Jahren sei die Asiatische Tigermücke in 8 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) nachgewiesen worden, jetzt seien es 13.Die Zahl der betroffenen Regionen hat sich demnach in dem Zeitraum fast verdreifacht.
Persönliche Schutzmaßnahmen treffen
In den vergangenen Jahren habe man eine geografische Ausbreitung invasiver Mückenarten in zuvor nicht betroffene Gebiete in der EU und dem EWR beobachtet, erklärte die deutsche ECDC-Direktorin Andrea Ammon. „Wenn das so weitergeht, können wir mit mehr Fällen und möglicherweise Todesfällen durch Krankheiten wie Dengue-, Chikungunya- und West-Nil-Fieber rechnen.“ Man müsse den Fokus darauf legen, die Mückenpopulationen zu kontrollieren, die Überwachung zu verbessern und persönliche Schutzmaßnahmen durchzusetzen.