Ein Löwe frisst im Kopenhagener Zoo die Überreste einer Giraffe.

Der Aalborg Zoo geht neue Wege: Statt Streichelzoo landen gespendete Haustiere als Ganzes im Maul von Löwen, Tigern und Eisbären.

Foto: Kasper Palsnov

Tierwelt

Dieser Zoo bittet um Haustier-Spenden - um sie an die Raubtiere zu verfüttern

5. August 2025 // 15:00

Dieser Aufruf sorgt für Aufsehen: Ein dänischer Zoo bittet öffentlich um Haustier-Spenden – nicht für Gehege, sondern als Futter für Löwen, Tiger & Co.

Haustier zu Raubtierfutter: Dänischer Zoo bittet um Tier-Spenden

Im dänischen Aalborg hat ein Facebook-Post des örtlichen Zoos für heftige Reaktionen gesorgt. Dort werden Haustiere wie Kaninchen, Hühner oder Meerschweinchen nicht aufgenommen, sondern an Raubtiere verfüttert. Die ungewöhnliche Bitte: Wer ein gesundes Tier abzugeben hat, kann es dem Zoo als Futter spenden. Das berichtet stern.de.

Futter mit Fell, Haut und Knochen

Die Tiere werden laut Zooangaben durch geschultes Personal auf humane Weise getötet. Anschließend landen sie mit Haut, Haar und Knochen im Gehege von Löwen, Tigern, Eisbären und Luchsen. Das diene laut Zoo nicht nur dem natürlichen Fressverhalten, sondern auch der Zahngesundheit und Nährstoffversorgung.

Direktor: „Holen Menschen aus der Zwickmühle“

Zoodirektor Henrik Vester Skov Johansen betont, das Angebot sei auch eine Hilfe für Menschen, die ihre Tiere nicht mehr halten können. Besonders Kaninchen würden häufig gespendet – allein 2025 seien es bereits 137 gewesen. Auch alte oder verletzte Pferde gehören zur Futterliste.

Spendenpraxis trifft auf geteilte Meinungen

Die Reaktionen auf die ungewöhnliche Futterstrategie fallen gemischt aus. Einige loben die Transparenz und den Nutzen, andere kritisieren das Vorgehen als makaber. Besonders emotional diskutiert wird die Vorstellung, dass einstige Haustiere im Raubtierkäfig enden.

Verbreitete Praxis – doch oft tabuisiert

Tiere zu verfüttern ist in Zoos nicht unüblich. Manche züchten sogar gezielt Futtertiere. Auch überzählige Zootiere werden getötet und weiterverwertet – was regelmäßig für Aufsehen sorgt. Der Deutsche Tierschutzbund schätzt, dass in europäischen Zoos jährlich bis zu 5000 gesunde Tiere sterben – meist ohne öffentliche Debatte. (isw)