
Gute Nachrichten für den Artenschutz: Edelkrebse sind dank eines Projekts wieder in heimischen Gewässern zu finden.
Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild
Fast ausgestorben – jetzt kämpft der Edelkrebs ums Überleben
Ein beinahe ausgestorbenes Tier feiert seine Rückkehr: Ein Projekt zur Renaturierung zeigt erstmals Erfolg und bringt die Tiere zurück in ihre Heimat.
Der Edelkrebs (Astacus astacus)
Er hat sich dank eines gezielten Wiederansiedlungsprojekts erneut in dem nordrhein-westfälischen Gewässer niedergelassen, meldet Karlsruhe Insider. Jahrzehntelang galt der Krebs in der Region als verschwunden, Opfer von Industrialisierung und Gewässerverschmutzung. Nun zeigt eine Renaturierungsmaßnahme erste Erfolge.
Ein Schalentier kehrt zurück
Der Edelkrebs steht in Deutschland auf der Roten Liste und zählt zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. In früheren Zeiten war er in vielen klaren Fließgewässern heimisch, doch Schadstoffe und Lebensraumverlust verdrängten ihn nahezu vollständig. Das aktuelle Projekt in Herne beweist: Mit gezielten Maßnahmen lassen sich auch empfindliche Arten wieder etablieren.
Ökologisch wertvoll und nützlich
Die nachtaktiven Krebse gelten als wichtige Reinigungshelfer der Gewässer. Am Grund der Bäche entfernen sie abgestorbene Pflanzenreste und durchlüften den Boden. Ihr Panzer schimmert je nach Umgebung von braun bis grünlich, ihre Rückkehr ist nicht nur ein ökologischer Gewinn, sondern auch ein sichtbares Zeichen für saubere Gewässer.
Klimawandel als Risiko
Trotz des aktuellen Erfolgs bleibt die Zukunft des Edelkrebses ungewiss. Der Klimawandel bringt steigende Wassertemperaturen und häufigere Extremereignisse mit sich – beides Stressfaktoren für die empfindlichen Tiere. Auch invasive Arten stellen eine Bedrohung dar, die es bei weiteren Ansiedlungen zu berücksichtigen gilt.
Zukunftsperspektive für den Artenschutz
Sollte sich das Projekt in Herne als dauerhaft erfolgreich erweisen, könnten ähnliche Maßnahmen auch in anderen Regionen umgesetzt werden. Die Rückkehr des Edelkrebses könnte somit zum Vorbild für weitere Artenschutz-Initiativen werden – ein Hoffnungsschimmer für bedrohte Tierarten in Deutschland. (piw)