Ein Junge hält ein Hundewelpe auf dem Arm.

Hunde denken mit: Laut Forschung aus Österreich handeln sie bewusster, als viele glauben.

Foto: Schuh/dpa/Symbolbild

Tierwelt

Wenn Täuschung zur Strategie wird: So schlau sind unsere Hunde wirklich

30. Oktober 2025 // 08:00

Eine neue Studie zeigt: Hunde können Menschen gezielt täuschen – und wissen genau, was sie tun.

Hunde täuschen gezielt laut neuer Studie

Hunde überraschen erneut mit ihrer Intelligenz. Forschende des Wolf Science Center haben gezeigt, dass Hunde nicht nur reagieren, sondern gezielt kommunizieren – und sogar täuschen können. Die Ergebnisse der im Jahr 2025 veröffentlichten Studie werfen ein neues Licht auf das Denken und Verhalten der Tiere. Das berichtet das Portal von „Ein Herz für Tiere“.

Hunde erkennen, was Menschen wissen

In Experimenten mit 21 Hunden versteckten Wissenschaftler Wurststücke in drei Kisten. Während die Tiere genau wussten, wo das Futter lag, hatten Menschen diese Information nicht immer. Das Ergebnis: Hunde zeigten uninformierten Personen den richtigen Ort deutlich häufiger. Damit bewiesen sie, dass sie zwischen wissenden und unwissenden Menschen unterscheiden können.

Bewusste Täuschung bei unfairer Behandlung

Ein zweiter Versuch offenbarte ein noch spannenderes Verhalten. Wenn eine Person dem Hund Futter gab, die andere es jedoch selbst aß, änderten die Tiere ihre Reaktionen. Gegenüber der „unfairen“ Person zeigten sie absichtlich auf leere Kisten oder ignorierten das Futterversteck – ein klarer Hinweis auf gezielte Täuschung.

Hunde verstehen den Einfluss ihrer Signale

Laut der Verhaltensforscherin Marianne Heberlein verstehen Hunde, welche Wirkung ihr Verhalten hat. Sie passen ihre Gesten an, um menschliches Verhalten zu steuern. Die Forscher betonen, dass das Zeigeverhalten der Tiere nicht zufällig entsteht, sondern Teil einer bewussten Kommunikation ist.

Was bedeutet das für Hundebesitzer?

Für den Alltag heißt das: Hunde sind aktive Mitdenker, keine reinen Befehlsempfänger. Sie reagieren auf Fairness, Kooperation und Aufmerksamkeit. Wer seinen Hund als Partner behandelt, fördert Vertrauen und Lernbereitschaft – während autoritäres Verhalten Misstrauen oder Täuschung verstärken kann.

Training auf Augenhöhe stärkt Bindung und Vertrauen

Hundeprofi Martin Rütter empfiehlt, körpersprachliche Signale ernst zu nehmen: Blickrichtung, Haltung und Bewegung verraten viel. Wer diese bewusst wahrnimmt, kann Missverständnisse vermeiden und die Beziehung vertiefen. Ein respektvolles Miteinander fördert laut Experten langfristig die Kooperation – und verhindert, dass Täuschung zum Kommunikationsmittel wird. (mb)