So erkennen und versorgen Sie hilfsbedürftige Igel im Herbst

So erkennen und versorgen Sie hilfsbedürftige Igel im Herbst

Foto: Patrick Pleul

Tierwelt

Igel in Not? Igelpflege im Herbst: 7 Tipps zur richtigen Hilfe

2. Oktober 2024 // 18:00

Igel im Garten? Nicht immer ist Hilfe nötig. Lesen Sie, wann ein Eingreifen sinnvoll ist und wie Sie Igel im Herbst richtig pflegen.

Igel im Herbst: Wann Hilfe notwendig ist

Im Raum Elbe-Weser häufen sich im Herbst Meldungen über Igel, die tagsüber gesichtet werden. Doch nicht jeder Igel benötigt Unterstützung. Igel sind Wildtiere und dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nur in Notfällen entnommen werden. Prüfen Sie also genau, ob der Igel wirklich Hilfe braucht, bevor Sie eingreifen.

Tipp 1: Wann braucht ein Igel Hilfe?

Nicht jeder Igel, der tagsüber unterwegs ist, ist automatisch in Not. Vor allem junge Tiere fressen sich im Herbst noch Fettpolster an. Doch wenn ein Igel bei Minusgraden herumirrt, krank wirkt oder deutlich untergewichtig ist (unter 500 Gramm im November), benötigt er Hilfe.

Tipp 2: Igel richtig wärmen

Ist ein Igel stark unterkühlt, fühlt sich seine Bauchseite kühler als Ihre Hand an. In diesem Fall sollten Sie ihn auf eine lauwarme Wärmflasche setzen, die in ein Handtuch gewickelt ist, und ihn zusätzlich mit einem weiteren Tuch abdecken.

Tipp 3: Futter für Igel

Igel ernähren sich von Insekten. In der Pflege eignen sich ungewürztes Hackfleisch, Hühnerfleisch oder Rührei. Auch Katzenfutter ist eine gute Alternative. Wichtig: Niemals Milch anbieten, da sie Durchfall verursacht.

Tipp 4: Einzelgänger respektieren

Igel sind Einzelgänger. Falls Sie mehrere hilfsbedürftige Tiere finden, setzen Sie sie getrennt in Kartons. Nur Muttertiere mit Jungtieren können zusammenbleiben.

Tipp 5: Tierarztbesuch nach Erster Hilfe

Nach der ersten Versorgung sollte der Igel schnellstmöglich zu einem Tierarzt oder in eine Igelstation gebracht werden. Versuchen Sie nicht, Igel ohne Fachkenntnisse selbst zu überwintern.

Tipp 6: Gefahr durch Parasiten

Parasiten wie Zecken oder Maden können einem Igel schaden. Entfernen Sie diese behutsam, jedoch ohne Spot-on-Präparate, die Igel oft nicht vertragen. Besonders bei Tieren mit vielen Zecken in der Kopfregion sollten Sie den Tierarzt konsultieren.

Tipp 7: Garten als Igelparadies gestalten

Wer Igeln langfristig helfen möchte, kann seinen Garten naturnah gestalten. Versteckmöglichkeiten wie Laub- oder Komposthaufen sind ideal. Achten Sie auch auf mögliche Gefahrenquellen wie offene Schächte oder Mähroboter. (wwf/nabu/krü)