Ein Hund liegt auf einem Sofa.

Neben regelmäßigen Kosten für Futter und Co., sollten Tierfreunde immer eine größere Geldrücklage für plötzlich anfallende medizinische Versorgungskosten haben.

Foto: TASSO e.V./Angelina Brückner Fotografie

Tierwelt

Kann ich mir ein Haustier wirklich leisten?

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Von nord24
12. Februar 2023 // 11:00

Wer ein Tier bei sich aufnehmen möchte, sollte vorab genau prüfen, ob er die anfallende Kosten stemmen kann, warnt der Verein Tasso.

Sich vorab mit Kosten auseinandersetzen

„In Zeiten dieser extremen Preissteigerungen möchten wir noch deutlicher an Tierinteressierte appellieren, sich vorher genau mit den zu erwartenden Kosten auseinanderzusetzen“, sagt Heike Weber, Leiterin Tierschutz bei Tasso.

Kalkulierbare Summen

Zu Beginn fallen gegebenenfalls „Anschaffungskosten“ an und die Grundausstattung wie Leine, Katzenklo und Co. müssen besorgt werden. Auch regelmäßige Summen für Steuer und Haftpflichtversicherung sind kalkulierbar.

Futter, Futter, Futter

Ist aber beispielsweise irgendwann der Besuch einer Hundeschule geplant oder notwendig? Dazu kommen natürlich die regelmäßigen Kosten für das Futter. Diese variieren abhängig von der benötigten Menge und der Futtersorte. Dabei sollte berücksichtig werden, dass Tiere im Laufe ihres Lebens Unverträglichkeiten und Allergien entwickeln können und dann auf oft teures Spezialfutter angewiesen sind. Auch die Versorgung von Kleintieren ist kostspielig: Um artgerecht zu leben, brauchen Sie in der Regel mehrere Artgenossen „und vor allem Frischfutter in großer Menge, was alleine ein erheblicher Kostenfaktor ist“, so Weber.

Unkalkulierbar: Tiergesundheit

Ein Punkt, der finanziell unvorhersehbarste, fällt auf jeden Fall für alle Tiere an, die wir in unserer Obhut haben: Die Kosten für die Tiergesundheit. Hierzu gehören zunächst gegebenenfalls nötige Immunisierungen, Versorgung kleiner Verletzungen, aber auf jeden Fall regelmäßige Gesundheits-Check-Ups. Tritt plötzlich ein Notfall oder chronische Krankheiten auf, wird es sehr teuer. Um für alle Fälle wirklich gesichert zu sein, benötige es einen finanziellen Puffer von mehreren tausend Euro.

Wahre Tierliebe

„Ich muss es so knallhart sagen: Sind Sie nicht sicher, ob Sie sich ein Tier wirklich langfristig zuverlässig leisten können und auch für dessen medizinische Versorgung aufkommen könnten? Dann sollten Sie derzeit auf eine Tierhaltung verzichten“, so Weber. „Aus Tierschutzsicht muss das Wohl des Tieres gewährleistet sein und das ist es nicht mehr, wenn eine Katze beispielsweise jahrelang mit einer schmerzhaften Zahnerkrankung leben muss, weil ihr Mensch die notwendige Zahnsanierung nicht bezahlen kann. Im Zweifel ist es ein Zeichen wahrer Tierliebe, sich ehrlich einzugestehen, dass die Haltung eines Tieres derzeit nicht möglich ist.“