
Junge Chinesische Wollhandkrabben überqueren ein Hindernis. Sie wandern gerade massenhaft von der Nordsee zurück.
Foto: Frank Bründel
Krabben-Invasion an der Nordsee! So gefährlich sind die Tiere für unsere Küste
Als 1912 eine Chinesische Wollhandkrabbe in der Aller gefunden wurde, ahnten die Wenigsten, dass sich die Einwanderer zu einer Plage entwickeln würden. Doch nun sind die Krabben in der Nordsee. Und zwar massenweise.
Die Masse macht‘s. Hamburger sind vor ein paar Tagen aufgeschreckt, weil Tausende Chinesische Wollhandkrabben (Eriocheir sinensis) von der Nordsee Richtung Millionenmetropole an der Elbe wandern. Am Bremer Weserwehr hatte Oliver Hauck vom AWI das Gefühl, auf einem Teppich aus Krabben zu laufen. In Bremerhaven fallen die Tiere womöglich nicht so auf, weil sie auf weniger Engpässe stoßen, wo sie sich drängeln. Aber da sind sie.
Von Südfrankreich bis Nordskandinavien ein Problem
Angler und Fischer schimpfen, weil die Tiere Köder und Fische wegfressen oder Reusen beschädigen, Bodenlebewesen in Gewässern und Wasserpflanzen werden weniger, die Wollhandkrabbe gefährdet Ufer und Deiche, weil die Tiere Gänge hineingraben, oder sie verstopfen Wasserentnahmestellen. Von Südfrankreich bis Nordskandinavien: überall dieses krasse Bild in den Flüssen und angrenzenden Gewässern.

Beeeindruckend: Eine ausgewachsene Wollhandkrabbe.
Foto: AWI/Heleen Keirsebelik