Eine Person hält ein Röhrchen mit mehreren Ameisen darin.

Ein Gericht in Nairobi hat Strafen verhängt: Schmuggler wollten tausende lebende Ameisen mit Teströhrchen verstecken und ausführen.

Foto: Kenya Wildlife Service

Tierwelt

Männer schmuggeln Ameisen aus dem Land - und kassieren dafür eine heftige Strafe

8. Mai 2025 // 06:00

Wenn von Wildtierschmuggel aus Ostafrika die Rede ist, denkt man an Elfenbein oder Nashornhörner. In Kenia ging es diesmal aber um seltene Ameisen.

Schmuggelfall mit Mini-Insekten


Sie wollten 5.000 seltene Ameisen außer Landes bringen: Ein Gericht in Nairobi hat vier Männer wegen Wildtierschmuggels zu einer Geldstrafe verurteilt. Sollten sie das Geld nicht aufbringen, müssen sie ersatzweise ein Jahr in Haft. Sie waren Mitte April ertappt worden.

Bei der Durchleuchtung des Gepäcks zweier Belgier und eines Vietnamesen, die mit einem Touristenvisum in das ostafrikanische Land eingereist waren, wurden Teströhrchen und Spritzen entdeckt, in denen die lebendigen Tiere der Art Messor cephalotes zwischen Watte versteckt waren. Später wurde auch ein kenianischer Mittäter festgenommen.

Gericht setzt klares Zeichen

In ihrer Urteilsbegründung betonte die Richterin Njeri Thuku, auch jede kleine Tierart müssen geschützt werden: „Unsere Wildtiere, von Ameisen bis zu Elefanten, erhalten unsere Ökosysteme und unser nationales Erbe“, sagte sie.

Die kenianische Naturschutzbehörde KWS begrüßte das Urteil als klares Signal gegen illegalen Wildtierhandel und sogenannte Biopiraterie. „Schmuggler unterschätzen oft den ökologischen Wert kleinerer Arten, aber ihre Rolle in unserem Ökosystem ist unersetzlich“, hieß es in einer Stellungnahme.

Es war der erste bekanntgewordene Fall von Ameisenschmuggel in großem Stil in Kenia. Weitaus häufiger ziehen Ermittler Schmuggler aus dem Verkehr, die Elfenbein von den Stoßzähnen gewilderter Elefanten oder Nashornhörner außer Landes schaffen wollen. (dpa/dm)