
Ein Mitarbeiter eines Milchviehbetriebes tritt einem kranken Kalb gegen den Kopf.
Foto: SOKO Tierschutz e.V.
Tritte, Schläge und qualvolles Leid: Video belastet Skandalbetrieb erneut schwer
Schockierende Videoaufnahmen zeigen mutmaßliche Tierquälerei auf einem Milchviehbetrieb. Der stand schon 2019 negativ in den Schlagzeilen.
Tierquälerei-Vorwürfe im Allgäu
Die Memminger Kriminalpolizei ermittelt derzeit gegen einen großen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach im Allgäu (Bayern). Mehrere Mitarbeiter, darunter der Betriebsleiter, stehen im Verdacht, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben. Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem die Organisation „Soko Tierschutz“ der zuständigen Behörde Videoaufnahmen übergeben hatte, die angeblich Misshandlungen von Tieren zeigen. Bereits 2019 war der Betrieb wegen ähnlicher Vorwürfe in die Schlagzeilen geraten.
“Wir erleben hier einen Abgrund an Grausamkeit – die Quittung für das völlige Desinteresse der Politik an der in Deutschland unregulierten Haltung von Milchkühen“, erklärt Friedrich Mülln , Ermittler beim Tierschutzverein „Soko-Tierschutz“.
Reaktionen und Maßnahmen
Das bayerische Verbraucherschutzministerium betont gegenüber dpa, dass die Behörden regelmäßig Kontrollen durchgeführt haben, sieht jedoch die Grenzen des Systems erreicht. Laut einem Ministeriumssprecher können nicht alle Betriebe rund um die Uhr überwacht werden.
Ausblick auf den Prozess
Ein Prozess gegen den Betriebsleiter wegen der Vorfälle von 2019 steht noch aus. Die neuen Vorwürfe könnten diesen Prozess weiter belasten. (dpa/pas)