Jagt Ihre Katze Beute zum Spaß? Oder miaut sie scheinbar grundlos? Ein Forscherteam hat einen Test entwickelt, der psychopathische Züge bei Katzen misst.

Wissenschaftler entwickeln Test: Wie psychopathisch ist deine Katze?

Foto: Christoph Soeder

Tierwelt

Psychotest für Katzen: Hat dein Stubentiger psychopathische Züge?

17. März 2025 // 07:35

Ist deine Katze ein kleiner Psychopath? Ein Test der Universität Liverpool soll genau das herausfinden – und dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Katzen sind für ihr eigenwilliges Verhalten bekannt – manchmal schwer einzuschätzen, oft unberechenbar. In einer Studie der Universität Liverpool haben Wissenschaftler nun einen speziellen Test entwickelt, der untersucht, ob Katzen psychopathische Charakterzüge aufweisen.

Der „Cat-Tri+“-Test misst Wesenszüge

Der Test basiert auf einem psychologischen Modell, das bei Menschen Dreistigkeit, Hemmungslosigkeit und Boshaftigkeit erfasst. Um dieses Konzept auf Katzen zu übertragen, haben Forscher 46 typische Verhaltensweisen definiert. Dazu gehören etwa das Spielen mit Beute statt das direkte Töten oder lautes Miauen ohne erkennbaren Grund. Katzenhalter bewerten diese Verhaltensweisen auf einer Skala, um den individuellen „Cat-Tri+“-Wert ihrer Katze zu ermitteln.

Psychopathische Eigenschaften sind völlig normal

Die Forscher betonen, dass psychopathische Züge bei Katzen nicht ungewöhnlich sind. Viele dieser Verhaltensweisen haben sich aus der wilden Vergangenheit der Tiere entwickelt und dienten einst dem Überleben. Eigenschaften wie Dreistigkeit oder Impulsivität helfen Katzen beispielsweise, ihr Revier zu sichern und Nahrung zu finden.

Besseres Verständnis für Halter und Tier

Das Ziel des Tests ist es, Katzenhaltern ein besseres Verständnis für das Verhalten ihrer Tiere zu ermöglichen. Erkennt ein Besitzer etwa, dass seine Katze besonders dreist ist, kann er ihr mehr Klettermöglichkeiten oder Jagdspielzeug bieten. Dadurch lässt sich die Umgebung optimal an die individuellen Bedürfnisse des Tieres anpassen.

Weniger Missverständnisse, weniger Tierheim-Abgaben

Viele Katzen landen, laut www.herz-fuer-tiere.de, wegen vermeintlicher Verhaltensprobleme im Tierheim. Die Forscher hoffen, dass der Test dazu beitragen kann, solche Missverständnisse zu reduzieren. Wer das Wesen seiner Katze besser versteht, kann frühzeitig passende Maßnahmen ergreifen und so die Beziehung zu seinem Haustier stärken. (vk)