
Tierschutzbund warnt: Schildkröten sind keine Kuscheltiere!
Foto: Dominique Leppin
Sind Schildkröten als Haustiere für Kinder geeignet?
Schildkröten gelten als pflegeleicht, sind aber keine Streicheltiere – und bergen Gesundheitsrisiken für Kinder.
Eine Schildkröte als Haustier fürs Kind? Klingt ruhig, niedlich, pflegeleicht – ist es aber nicht. Besonders die häufig gehaltene Griechische Landschildkröte eignet sich laut Tierschutzbund keinesfalls für Kinder. Der Grund: Diese Reptilien benötigen eine fachgerechte Haltung, die Kinder weder verstehen noch leisten können.
Reptilien sind keine domestizierten Haustiere
Schildkröten sind Fluchttiere, keine Tiere, die Nähe suchen oder genießen. „Sie sind sehr ängstlich im Umgang mit Menschen“, erklärt Patrick Boncourt vom Deutschen Tierschutzbund. Besonders problematisch: das Hochheben. Für die Tiere bedeutet das Stress – in der Natur ein klares Todeszeichen, etwa wenn sie von Greifvögeln attackiert werden.
Gefahr für die Gesundheit: Salmonellen
Ein oft unterschätzter Aspekt: Schildkröten tragen Salmonellen in ihrer Darmflora. Das ist für sie selbst ungefährlich, für den Menschen jedoch potenziell gesundheitsgefährdend. Kinder, die nach dem Kontakt mit der Schildkröte nicht gründlich die Hände waschen, riskieren ernste Infektionen.
Eltern sollten gut abwägen
Die Haltung einer Schildkröte erfordert nicht nur spezielles Fachwissen, sondern auch Rücksicht auf die Bedürfnisse eines Wildtieres. Eltern, die ein Haustier für ihre Kinder suchen, sollten sich daher gut überlegen, ob eine Schildkröte wirklich das richtige ist – und ob das Tier den Bedürfnissen des Kindes überhaupt gerecht werden kann. (dpa/vk)