Drei Milchkühe  im Stall

Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, müssen Tierärzte ab dem kommenden Jahr die Anwendung von Antibiotika bei sämtlichen Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten melden. Das gilt auch für Tiergruppen wie Milchkühe und Legehennen, die bislang davon ausgenommen waren.

Foto: Weihrauch/dpa

Tierwelt

Strengere Regeln für Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren

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Von nord24
2. Dezember 2022 // 12:40

Um den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren weiter zu reduzieren, hat der Bundestag am Donnerstag eine Reform des Tierarzneimittelgesetzes verabschiedet.

Antibiotika-Einsatz melden

Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, müssen Tierärzte demnach ab dem kommenden Jahr die Anwendung von Antibiotika bei sämtlichen Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten melden - auch bei Tiergruppen wie Milchkühen und Legehennen, die bislang davon ausgenommen waren. Vorgeschrieben wird darüber hinaus, dass bestimmte Wirkstoffe so selten wie möglich zum Einsatz kommen dürfen. Auch die Eingriffsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden werden ausgeweitet.

Ursache für resistente Erreger

Allein in Europa sterben jedes Jahr Zehntausende Menschen an der Folge von Antibiotika-Resistenzen. Das bedeutet, dass krankmachende Bakterien nicht mehr durch ein Antibiotikum vernichtet werden können. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht gilt als eine der Hauptursachen für die Entstehung und Verbreitung von resistenten Erregern.

Dauerhaft senken

"Damit wir auch in Zukunft Krankheiten bei Mensch und Tier wirkungsvoll behandeln können, müssen wir den Einsatz von Antibiotika dauerhaft senken", erklärte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). "Antibiotikaresistenzen sind eines der größten Gesundheitsprobleme unserer Zeit." Die Opposition kritisierte das Gesetz hingegen als zu weitgehend und sprach von Überregulierung. (dpa)