Das Foto aus dem Jahr 2012 zeigt einen Goldschakal, der im Nationalpark Bayerischer Wald (Bayern) von einer Wildkamera fotografiert wurde.

Ein Goldschakal hat auf Sylt erheblichen Schaden angerichtet. Das Umweltministerium unterstützt eine Abschussgenehmigung.

Foto: Nationalpark Bayerischer Wald

Tierwelt

Sylt unter Schock! 76 tote Lämmer – wird der Todes-Schakal jetzt gejagt?

4. Juni 2025 // 17:00

Blutspur auf Sylt! Ein Goldschakal hat 76 Lämmer getötet – jetzt soll er erschossen werden. Umweltminister sieht keine andere Lösung.

Goldschakal auf Sylt

Nachdem ein Goldschakal zwischen dem 19. und 21. Mai 76 Lämmer gerissen hat, bereitet das Landesamt für Umwelt eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss des Raubtiers vor. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) unterstützt das Vorgehen ausdrücklich. Trotz des hohen Schutzstatus der Art sieht der Minister in diesem Fall gleich mehrere schwerwiegende Gründe für eine Entnahme.

Dreifache Gefährdung

Der Minister verweist auf drei zentrale Aspekte: die wirtschaftlichen Schäden für die Schafhaltung, die Bedeutung der Schafe für den Küstenschutz und die Beeinträchtigung von Bodenbrütern. Besonders auf einer Insel wie Sylt könne die dauerhafte Anwesenheit des Goldschakals erhebliche Folgen haben.

Genetischer Nachweis erbracht

Wie das Ministerium mitteilt, wurde der Goldschakal mithilfe genetischer Proben identifiziert, die vom Senckenberg Forschungsinstitut analysiert wurden. Die entnommenen Spuren stammten von gerissenen Lämmern. Der Goldschakal gilt als besonders geschützt – sowohl nach europäischem als auch nach deutschem Recht.

Beteiligung der Naturschutzverbände

Vor einer endgültigen Genehmigung muss das Landesamt die anerkannten Naturschutzverbände anhören. Diese wurden am Mittwoch informiert und haben nun Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme. Erst danach könne eine Entscheidung getroffen werden.

Einwanderung eines Räubers

Seit einigen Jahrzehnten breitet sich der Goldschakal zunehmend nach Mittel- und Nordeuropa aus. In Schleswig-Holstein wurde das Tier erstmals 2017 nach einem Schafriss im Kreis Dithmarschen nachgewiesen. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur. (dly)