Zwerg-Seepferdchen tarnen sich perfekt in Korallenriffen. Doch Korallenbleichen bedrohen auch ihre winzige Heimat.

Zwerg-Seepferdchen tarnen sich perfekt in Korallenriffen. Doch Korallenbleichen bedrohen auch ihre winzige Heimat.

Foto: Sea Institute of Oceanology/Chinese Academy of Sciences/dpa

Tierwelt

Tarnung wie aus dem Lehrbuch: So tricksen Zwerg-Seepferdchen die Natur aus

26. August 2025 // 23:55

Kaum größer als zwei Zentimeter und perfekt getarnt: Zwerg-Seepferdchen ähneln den Korallen, an denen sie leben. Forschende haben nun entschlüsselt, welche genetischen Tricks hinter der Tarnung stecken – doch ihr Lebensraum ist bedroht.

Pygmäenseepferdchen sind nur etwa zwei Zentimeter groß

Mit einer Größe von etwa zwei Zentimetern zählen Zwerg-Seepferdchen – auch Pygmäenseepferdchen genannt – zu den kleinsten Wirbeltieren weltweit. Man muss schon sehr genau hinblicken, um die winzigen Tierchen in ihrem natürlichen Lebensraum auszumachen: Denn diese Seepferdchen leben im Verbund mit Gorgonien-Weichkorallen der Gattung Muricella, an denen sie sich mit dem Schwanz festhalten – und denen sie zum Verwechseln ähnlich sehen.

Eine fast perfekte Tarnung

Wie Zwerg-Seepferdchen (Hippocampus bargibanti) diese fast perfekte Tarnung an ihre Gastgeber bewerkstelligen, hat nun ein internationales Forschungsteam um Qiang Lin vom South China Sea Institute of Oceanology und Axel Meyer von der Universität Konstanz ergründet. Nach Erbgutanalysen schreibt die Gruppe im Fachjournal „PNAS“, dass etwa die sehr verkürzten Schnauzen dieser Seepferdchen, die sich kaum von den Polypen der Korallen unterscheiden, auf bestimmten genetischen Veränderungen basieren – unter anderem auf einem Funktionsverlust des Gens hoxa2b.

Lebensraum und Bedrohungen für Seepferdchen

Lebensraum der Tiere sind Pazifik-Areale in Südostasien und Ozeanien. „Wegen seiner bemerkenswerten Verkleinerung und Tarnung ist das charismatische Zwerg-Seepferdchen ein Liebling von Unterwasserfotografen geworden“, schreibt die Gruppe. Allerdings sei das Idyll bedroht: Denn Korallenbleichen und die Versauerung der Ozeane bedrohen die Korallen und damit auch ihre winzigen Gäste. Erst kürzlich berichteten Behörden von Rekord-Korallenbleichen um Australien. (dpa/axt)