Radfahren im Winter? Kein Problem mit diesen Profi-Tipps

Foto: Julian Stratenschulte

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Radfahren im Winter? Kein Problem mit diesen Profi-Tipps

21. November 2024 // 06:48

Winterradeln leicht gemacht: Mit der richtigen Kleidung, Wartung und Fahrtechnik sind Sie auch bei Schnee und Eis sicher unterwegs.

Radfahren im Winter? Kein Problem – mit der richtigen Ausrüstung, schützender Kleidung und einer angepassten Fahrweise kannst Du auch in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs sein. Ob mit dem Fahrrad oder Pedelec: Die folgenden Tipps vom ADAC helfen Dir, gut vorbereitet in die Pedale zu treten.

1. Winterreifen, Spikes und Schutzbleche

Für Dein Fahrrad gibt es keine Winterreifenpflicht, aber spezielle Winterreifen mit grobem Profil bieten auf Schnee und Schneematsch besseren Grip. Spikes-Reifen sind bei Glatteis die beste Wahl, allerdings solltest Du sie auf trockenem Asphalt vermeiden, da sie dort schlechter bremsen und lenken. Tipp: Reduziere den Luftdruck der Standardreifen etwas, um die Bodenhaftung zu verbessern.

Schutzbleche halten Dich bei Regen und Schnee sauber. Wenn Dein Fahrrad keine hat, lohnt es sich, nachzurüsten – vor allem, wenn Du in der Stadt unterwegs bist.

2. Beleuchtung prüfen

Eine funktionierende Beleuchtung ist im Winter unverzichtbar. Kontrolliere regelmäßig, ob Front- und Rücklichter einwandfrei funktionieren. LED-Lichter oder Akku-Leuchten sind besonders zuverlässig, da Seitenläufer-Dynamos bei Schnee und Matsch oft ausfallen. Achte darauf, dass Reflektoren an Reifen, Pedalen und Speichen vorhanden sind, um im Dunkeln gut sichtbar zu sein.

3. Bremsen und Schaltung warten

Vor der Winterzeit solltest Du Deine Bremsen und die Gangschaltung überprüfen. Schwergängige Bremszüge und Hebel können bei Minusgraden einfrieren – fette diese daher rechtzeitig. Felgenbremsen verlieren bei Nässe an Bremskraft, weshalb Du spezielle Bremsklötze für nasse Bedingungen verwenden solltest.

Regelmäßige Pflege ist im Winter besonders wichtig. Reinige Bremsen, Kette und Ritzel häufig und fette die Mechanik neu, um Rost und Verschleiß vorzubeugen.

4. Schützende Kleidung tragen

Im Winter ist helle, reflektierende Kleidung Pflicht, um im Straßenverkehr gut sichtbar zu sein. Eine Warnweste oder reflektierende Applikationen an Jacke und Rucksack machen Dich zusätzlich sichtbar. Mit dem „Zwiebelprinzip“ bleibst Du warm: Trage mehrere Schichten aus atmungsaktiver, wind- und wasserabweisender Kleidung.

Vergiss nicht:

• Helm mit Reflektoren oder heller Überzug

• Dünne, winddichte Mütze unter dem Helm

• Handschuhe

• Überschuhe für trockene und warme Füße

5. Fahrtechnik bei Schnee und Glätte

Passe Deine Fahrweise an die winterlichen Straßenbedingungen an:

• Fahre vorausschauend und halte mehr Abstand als üblich.

• Vermeide ruckartige Brems- oder Lenkmanöver, besonders in Kurven.

• Bremse frühzeitig und sanft, vor allem mit der Vorderradbremse.

• Auf Glatteis: Keine Lenkbewegungen machen und ohne Bremsen ausrollen.

• Vorsicht auf Kopfsteinpflaster, Brücken und schattigen Stellen – diese können besonders glatt sein.

E-Bike-Fahrer sollten bei glatten Straßen die Unterstützungsstufe reduzieren, um ein Wegrutschen des Hinterrads beim Anfahren zu vermeiden.

6. Batteriepflege für E-Bikes

Der Akku Deines E-Bikes ist im Winter empfindlich. Um Leistung und Reichweite zu erhalten, nimm ihn nach der Fahrt ins Warme. Lade den Akku erst, wenn er Zimmertemperatur erreicht hat, und schütze ihn mit einer Neoprenhülle vor Kälte. Setze den Akku erst kurz vor der Fahrt ein, um Schäden durch Kondenswasser zu vermeiden.

7. Verkehrsrecht: Wenn Radwege nicht geräumt sind

Sind Radwege nicht gestreut oder geräumt, kannst Du auf die Straße ausweichen – auch bei entsprechender Beschilderung. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn Autos haben bei Schnee ebenfalls verlängerte Bremswege. (adac/vk)