Die Redewendung „Bier auf Wein, das lass‘ sein“ ist weit verbreitet. Doch was steckt wirklich dahinter?

Die Redewendung „Bier auf Wein, das lass‘ sein“ ist weit verbreitet. Doch was steckt wirklich dahinter?

Foto: Jan Woitas

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Bier auf Wein, das lass‘ sein: Mythos oder Wahrheit?

1. Dezember 2024 // 14:46

„Bier auf Wein, das lass‘ sein“ – Mythos oder Wahrheit? Erfahre mehr über die Bedeutung und Herkunft dieser beliebten Redensart.

Die Redewendung „Bier auf Wein, das lass‘ sein – Wein auf Bier, das rat‘ ich dir“ stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Damals war Wein das Getränk des Adels, während Bier in den unteren Schichten verbreitet war. Wie Focus Online berichtet, spiegelte das Sprichwort somit auch die gesellschaftliche Hierarchie wider: Ein Aufstieg vom Bier- zum Weintrinker war erstrebenswert, ein Abstieg hingegen verpönt. Wer es also „geschafft“ hatte, in den Adel aufzusteigen, sollte sich nicht wieder mit Bier abgeben – so die symbolische Bedeutung.

Alkohol und seine Wirkung: Reihenfolge egal

Obwohl das Sprichwort heute oft humorvoll verwendet wird, hat es keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Es ist unerheblich, ob Bier vor Wein oder Wein vor Bier konsumiert wird. Entscheidend ist vielmehr die Menge des konsumierten Alkohols. Wie Focus Online erklärt, wirkt Alkohol auf nüchternen Magen stärker, während eine feste Grundlage im Magen die Wirkung abmildern kann. Das Mischungsverhältnis oder die Reihenfolge spielen dabei jedoch keine Rolle.

Internationale Versionen der Redensart

Interessanterweise existiert die Trinkregel auch in anderen Ländern, jedoch mit teils gegensätzlicher Bedeutung. In England sagt man: „Beer after wine and you‘ll feel fine. Wine after beer and you‘ll feel queer.“ Frankreich hat seine eigene Version: „Blanc sur rouge, rien ne bouge. Rouge sur blanc, tout fout le camp.“ Auf Deutsch bedeutet dies: „Weißwein auf Rotwein, alles bleibt ruhig. Rotwein auf Weißwein, alles läuft schief.“ Wie Focus Online berichtet, variieren diese Sprichwörter je nach kulturellem Kontext und Trinktraditionen.

Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse

Die Redewendung zeigt, wie stark kulturelle und gesellschaftliche Normen die Wahrnehmung von Alkohol prägen. Wie Focus Online betont, steht dabei oft weniger der tatsächliche Alkoholkonsum im Vordergrund als vielmehr die symbolische Bedeutung. Das Sprichwort war also eher ein Ausdruck von sozialen Auf- und Abstiegen als eine ernst gemeinte Trinkregel.

Fazit: Mythos ohne wissenschaftliche Grundlage

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reihenfolge von Bier und Wein keinen Einfluss auf den Kater hat. Entscheidend ist der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol. Wie Focus Online berichtet, bleibt das Sprichwort dennoch ein beliebtes Gesprächsthema bei geselligen Anlässen – auch wenn es wissenschaftlich längst widerlegt ist. (focus online/vk)