Laubbläser schaden Boden, Tieren und Pflanzen. Der BUND plädiert für umweltfreundliche Alternativen, die den Lärm und Schadstoffausstoß verringern.

Umweltfreundliche Alternativen: Warum der BUND Laubbläser ablehnt

Foto: Daniel Bockwoldt

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BUND kritisiert Laubsauger und Laubbläser: Gefahren für Natur und Gesundheit

21. Oktober 2024 // 15:19

Der BUND warnt vor den schädlichen Auswirkungen von Laubbläsern auf Natur und Gesundheit. Umweltfreundliche Alternativen wie Harken und Rechen werden empfohlen.

Laubsauger bedrohen Umwelt und Gesundheit

Mit dem Herbstlaub startet auch die Saison der Laubbläser und Laubsauger, deren Einsatz der BUND scharf kritisiert. In der Region Weser-Elbe warnt der BUND-Regionalgeschäftsführer Bernd Quellmalz, dass diese Geräte die Umwelt empfindlich stören und gesundheitliche Schäden durch Lärm und Abgase verursachen. Besonders die Bodenökologie wird durch die starke Luftbewegung und das Häckseln von Kleintieren wie Spinnen, Insekten und Amphibien stark beeinträchtigt.

Bodenbiologie leidet unter dem Einsatz

Laubbläser erzeugen Luftströme von bis zu 220 km/h, die nicht nur Blätter, sondern auch wertvolle Nährstoffe vom Boden entfernen. Dadurch wird die natürliche Humusbildung behindert und der Lebensraum von Kleintieren zerstört. „Viele Menschen reinigen ihre Gärten übertrieben gründlich, was für den Boden und die Tiere schädlich ist“, betont Quellmalz. Er empfiehlt stattdessen, das Laub unter Büschen liegenzulassen, wo es als natürlicher Dünger fungieren kann.

Lärmbelastung gefährdet die Gesundheit

Neben ökologischen Schäden verursachen Laubsauger und Laubbläser auch erhebliche Lärmbelästigung. Mit über 100 Dezibel erzeugen sie einen Lärmpegel, der einem Presslufthammer gleicht. „Bereits ab 85 Dezibel drohen dauerhafte Hörschäden“, warnt Quellmalz und fordert ein Umdenken, um Anwohner und Nutzer vor gesundheitlichen Folgen zu schützen.

Gesundheitsschädliche Abgase vermeiden

Auch die Schadstoffe, die von benzinbetriebenen Geräten ausgestoßen werden, sind bedenklich. Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid belasten die Atemluft und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Der BUND rät daher zu klassischen Gartenwerkzeugen wie Rechen und Harken, die ohne Lärm und Emissionen auskommen und gleichzeitig den Boden schonen.

Vorbild Graz: Verbot von Laubbläsern

Als Beispiel für eine umweltfreundliche Lösung verweist der BUND auf die Stadt Graz, die seit 2014 Laubsauger und Laubbläser verboten hat. Hier kommt nur noch manuelles Werkzeug zum Einsatz. Quellmalz appelliert an Gemeinden und Privatpersonen, diesem Beispiel zu folgen und damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten; weitere Informationen gibt es unter www.BUND-Weser-Elbe.de. (krü)