
Kriminelle verschicken derzeit täuschend echte Schreiben im Namen des Bundeszentralamts.
Foto: Christin Klose/dpa
Gefälschte Steuerbriefe vom Bundeszentralamt im Umlauf
Es häufen sich aktuell Fälle von gefälschten Steuerbriefen. Die betrügerischen Schreiben sehen auf den ersten Blick offiziell aus und tragen das Logo des Bundeszentralamts für Steuern.
Angeblich geht es um Verzugszinsen in Höhe von mehreren Hundert Euro für angeblich verspätete Steuererklärungen – mit der Aufforderung, das Geld binnen zwei Tagen zu überweisen.
Auffällige Unstimmigkeiten in den Briefen
Laut der Lohnsteuerhilfe Bayern (Lohi) lassen sich die Fälschungen bei genauerem Hinsehen entlarven. Häufig passen Daten auf den verschiedenen Seiten nicht zusammen, etwa wenn in der Kopfzeile Februar steht, im Text jedoch Mai. Auch Absender- und Fußzeilen variieren, was für echte Behördenpost untypisch ist.
Keine persönliche Anrede und falsche Zuständigkeiten
Ein weiteres Merkmal: Die Anschreiben beginnen meist unpersönlich mit „Sehr geehrte Steuerzahlerin, sehr geehrter Steuerzahler“. Seriöse Finanzämter sprechen Empfänger dagegen immer namentlich an und führen auch die Steuer-ID korrekt auf. Zudem ist für Steuerangelegenheiten stets das örtliche Finanzamt zuständig – nicht das Bundeszentralamt für Steuern.
Ausländische Konten als deutliches Warnsignal
Besonders alarmierend ist die angegebene Kontoverbindung: Diese beginnt oft mit „ES“, was für Spanien steht. Deutsche Behörden nutzen ausschließlich IBANs, die mit „DE“ beginnen. Ein Konto im Ausland ist ein klares Zeichen für einen Betrugsversuch.
Im Zweifel beim Finanzamt nachfragen
Wer sich dennoch unsicher ist, sollte keinesfalls überweisen, sondern beim zuständigen Finanzamt Rücksprache halten. Die Kontaktdaten finden sich zuverlässig auf dem letzten Steuerbescheid oder auf der offiziellen Website der Finanzbehörden. (dpa/kh)