
Rentner und Inflationsausgleich: Wer Anspruch hat und wer leer ausgeht
Foto: Monika Skolimowska
Inflationsausgleich für Rentner: Wer erhält bis zu 3000 Euro?
Bis zum Jahresende können einige Rentner eine Inflationsprämie von bis zu 3000 Euro erhalten. Doch nicht alle haben Anspruch darauf.
Inflationsausgleichsprämie
Seit der Einführung der Inflationsprämie im Oktober 2022 durch die Bundesregierung wird diskutiert, welche Bevölkerungsgruppen Anspruch darauf haben. Ursprünglich war die Prämie, wie Kreiszeitung.de berichtet, für Arbeitnehmer gedacht, um die finanziellen Belastungen der Inflation abzufedern. Die Zahlung erfolgt steuer- und abgabenfrei und kann bis zu 3000 Euro betragen, jedoch nur, wenn der Arbeitgeber sie freiwillig auszahlt.
Pensionierte Beamte profitieren von der Prämie
Im November 2023 beschloss die Bundesregierung, die Inflationsprämie auch auf pensionierte Beamte auszuweiten. Dies wurde im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) festgelegt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei abhängig vom individuellen Ruhegehalts- und Anteilssatz, weshalb nicht alle pensionierten Beamten die volle Summe von 3000 Euro erhalten. Für die Mehrheit der Rentner, die keine Beamtenlaufbahn hatten, bleibt die Inflationsprämie jedoch unerreichbar.
VdK fordert Gleichbehandlung für alle Rentner
Der Sozialverband VdK und andere Verbände setzen sich für einen Inflationsausgleich für alle Rentner ein, da viele von ihnen finanziell stark von der Inflation betroffen sind. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts leben über 40 Prozent der Rentner in Deutschland, etwa 7,5 Millionen Menschen, von weniger als 1.250 Euro monatlich. Verena Bentele, Präsidentin des VdK, fordert, dass Rentner die gleiche Prämie erhalten wie Pensionäre. Eine Petition, die seit Mai 2023 dazu im Umlauf ist, wurde bisher jedoch nicht entschieden.
Bundesregierung zögert bei finanzieller Entlastung
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich skeptisch gegenüber den Forderungen. In einem Bürgerdialog im Mai 2023 betonte er die hohen Kosten: Eine Auszahlung von 3000 Euro an alle Rentner würde den Bund rund 63 Milliarden Euro kosten. Angesichts dieser Summe sieht Scholz derzeit keine Möglichkeit, die Forderungen umzusetzen.
Inflation trifft Rentner besonders hart
Die finanzielle Lage vieler Rentner dürfte sich weiterhin schwierig gestalten. Eine Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) zeigte, dass die jährlichen Rentenerhöhungen den inflationsbedingten Wertverlust nicht ausgleichen können. Zwischen 2021 und 2023 lagen die Rentenanpassungen regelmäßig unter der Inflationsrate, was die finanzielle Belastung für viele Rentner noch verstärkt. (vk)