
Verbraucherzentrale warnt: Herkunft von Knoblauch oft irreführend
Foto: Oliver Berg
Knoblauch im Handel: Darauf solltest du beim Kauf achten
Knoblauch kommt oft von weit her – die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat Tipps, worauf man beim Einkauf achten sollte.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat Empfehlungen veröffentlicht, worauf beim Knoblauchkauf zu achten ist. Die beliebte Knolle stammt meist nicht aus Deutschland, sondern wird importiert – hauptsächlich aus Spanien, seltener auch aus China, Ägypten oder Argentinien. Eine Stichprobe in sieben Einkaufsmärkten zeigt: In sechs Fällen kam der Knoblauch aus Spanien, dreimal sogar aus China. Bio-Knoblauch wurde in vier Märkten angeboten – jedoch ebenfalls aus Spanien. Der Klimaschutz bleibt dabei auf der Strecke, wenn lange Transportwege in Kauf genommen werden.
Lange Transportwege und chemische Behandlung
Während spanischer Knoblauch nur etwa zwei Tage unterwegs ist, dauert der Transport aus China zwei bis drei Monate. Diese lange Lagerdauer erfordert chemischen Pflanzenschutz, um Fäulnis und Schimmel zu vermeiden. Laut Ernährungsexpertin Constanze Rubach von der Verbraucherzentrale Niedersachsen ist dies problematisch: „Je länger der Weg, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Rückstände.“ Zwar gelten für importierten Knoblauch aus Drittstaaten EU-Vorgaben, doch können Ausnahmen beantragt werden – wenn keine Gesundheitsgefahren bestehen.
Bio-Knoblauch als Alternative – aber auch importiert
Verbraucher, die Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln vermeiden wollen, greifen besser zu Bio-Knoblauch. Dieser unterliegt strengeren Kontrollen, und der Einsatz entsprechender Mittel ist verboten. Doch auch Bio-Knoblauch kommt oft aus Spanien – regionale Produkte sind nach wie vor eine Seltenheit. Das Herkunftsland muss laut EU-Vorgabe zwar angegeben sein, aber Verbraucher sollten sich nicht durch Angaben wie „abgepackt in Deutschland“ täuschen lassen – das sagt nichts über die Herkunft der Knolle aus.
Tipps für den bewussten Einkauf
Wer klimafreundlich einkaufen möchte, sollte gezielt nach der Herkunft fragen. Die Verbraucherzentrale rät, die Angaben am Produkt oder am Preisschild genau zu prüfen. Im Idealfall stammt der Knoblauch aus dem europäischen Raum – mit möglichst kurzen Transportwegen. So lassen sich unnötige CO₂-Emissionen vermeiden. Und: Regionaler Knoblauch, wenn auch selten verfügbar, ist die nachhaltigste Wahl. (pm/vk)