Fleisch, Wurst und Maiskolben auf einem Grill.

Bei Grillunfällen geben „Die Johanniter“ wichtige Tipps zum Handeln.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Tipps

Lebensgefahr am Grill: Was bei Verbrennungen sofort zu tun ist

19. Mai 2025 // 15:00

Verbrennungen beim Grillen sind keine Seltenheit. Die Johanniter geben klare Anweisungen, wie Sie richtig helfen können.

Grillvergnügen mit Risiko

In Hannover und ganz Deutschland beginnt mit steigenden Temperaturen die Grillsaison. Doch das gemütliche Grillen birgt auch Gefahren: Rund 4.000 Menschen verletzen sich jedes Jahr beim Umgang mit Grillgeräten. Besonders riskant ist der Einsatz von Spiritus, der Verpuffungen verursachen kann. Auch fehlende Grillzangen führen oft zu schmerzhaften Brandblasen, wenn das Grillgut mit bloßen Händen gegriffen wird.

Soforthilfe bei kleineren Verbrennungen

Kleinere Brandverletzungen, etwa an den Fingern, sollten sofort mit lauwarmem Wasser gekühlt werden – allerdings nur für kurze Zeit. Bei größeren Verletzungen, die größer als eine Handfläche sind oder empfindliche Körperstellen wie Gesicht oder Genitalien betreffen, muss sofort der Rettungsdienst unter der 112 gerufen werden. Eis oder eiskaltes Wasser sind tabu: Sie erhöhen die Gefahr einer Unterkühlung und Kreislaufprobleme.

Großflächige Verbrennungen richtig behandeln

Größere Brandwunden dürfen nicht gekühlt werden. Stattdessen sollte eine Rettungsdecke aus dem Verbandskasten zum Schutz vor Unterkühlung genutzt werden. Wunden sollten keimfrei abgedeckt werden – etwa mit sterilen, nicht klebenden Wundauflagen. Salben, Puder oder Hausmittel sind ungeeignet und können die Verletzung verschlimmern.

Kleidung brennt – was jetzt?

Wenn Kleidung in Brand gerät, zählt jede Sekunde. Flammen lassen sich mit einer Decke ersticken. Ist keine zur Hand, hilft das Wälzen auf dem Boden. Bei Bedarf kann auch Wasser eingesetzt werden. Besonders bei Gesichtsverbrennungen drohen Atemprobleme. Deshalb sollten Ersthelfer Atmung und Kreislauf der verletzten Person genau beobachten, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Kinder besonders schützen

Kinder sind am Grill besonders gefährdet – sie können die Hitze und ihre Folgen nicht einschätzen. Der heiße Grillrost befindet sich oft in Kopfhöhe der Kleinen. Die Johanniter raten deshalb: Kinder grundsätzlich vom Grill fernhalten. Entsteht dennoch ein Unfall, gilt auch hier: Sofort die 112 anrufen und Erste Hilfe leisten. (pm/mca)