
Essbare Algen gelten als nachhaltige und nährstoffreiche Nahrungsquelle. Sie liefern wertvolle Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe sowie Mikronährstoffe wie Eisen und Kalzium. Doch viele Meeresalgen enthalten hohe Mengen an Jod, das bei übermäßigem Verzehr die Schilddrüse belasten kann.
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Nachhaltige Superfood-Quelle mit Risiko? Was in Algen wirklich steckt
Essbare Algen: ein Trend mit Tücken. Sie sind nährstoffreich und nachhaltig, aber oft unzureichend gekennzeichnet. Die Verbraucherzentrale warnt: Zu viel Jod kann die Schilddrüse gefährden.
Essbare Algen gelten als nachhaltige und nährstoffreiche Nahrungsquelle. Sie liefern wertvolle Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe sowie Mikronährstoffe wie Eisen und Kalzium. Doch viele Meeresalgen enthalten hohe Mengen an Jod, das bei übermäßigem Verzehr die Schilddrüse belasten kann.
Wichtige Informationen fehlen oft
Eine Untersuchung von 142 Algenprodukten zeigt: Klare Informationen zum Jodgehalt und zur maximalen Verzehrmenge fehlen oft, wie die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite mitteilt. Besonders bei großblättrigen Makroalgen kann der Jodgehalt stark schwanken – von 500 bis zu 1.100.000 Mikrogramm pro 100 Gramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen nicht mehr als 500 Mikrogramm Jod pro Tag, wovon maximal 200 Mikrogramm aus Algen stammen sollten.
Viele Produkte sind unzureichend gekennzeichnet
Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert daher, dass Algenprodukte mit mehr als 2.000 Mikrogramm Jod pro 100 Gramm Warnhinweise tragen. Die Untersuchung der Verbraucherzentralen ergab jedoch, dass zwei Drittel der betroffenen Produkte unzureichend gekennzeichnet waren. Nur 18 von 56 notwendigen Warnhinweisen waren vollständig vorhanden.
Unzulässige gesundheitsbezogene Werbeaussagen
Neben der Jodproblematik sind auch Schwermetalle wie Cadmium, Blei und Arsen in Algenprodukten ein Risiko. Zudem wurden unzulässige gesundheitsbezogene Werbeaussagen wie „Energie“ oder „Regeneration“ gefunden. Um Verbraucherschutz zu gewährleisten, sollten Hersteller den Jodgehalt, die empfohlene Verzehrmenge sowie klare Zubereitungshinweise angeben. So kann Algenkonsum sicher und gesund gestaltet werden.
Tipps, wie Sie Algen sicher verzehren
- Jodgehalt beachten: Achten Sie auf den Jodgehalt von Algenprodukten, besonders wenn diese hohe Konzentrationen von Jod (mehr als 2.000 Mikrogramm pro 100 Gramm Lebensmittel) enthalten.
- Verzehrmenge einhalten: Beachten Sie die Verzehrmengenempfehlung auf der Verpackung, wie „max. 1,7 g getrocknete Meeresalgen pro Tag“. Einige Hersteller geben laut Verbraucherzentrale praxisnahe Vergleiche, beispielsweise „ca. 1 g = 1 TL getrocknete Algen“, um die Mengen besser verständlich zu machen.
- Zubereitungshinweise befolgen und Portionsangaben berücksichtigen: Beachten Sie die Informationen zur Zubereitung, wie Einweichvorgang, Kochzeit und -temperatur.
- Personen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten ihre Jodaufnahme besonders im Blick behalten und ärztlichen Rat einholen. (pm/axt)