
Warum „kompostierbare“ Tüten im Biomüll nichts verloren haben
Foto: Marijan Murat
Neue Regelung ab Mai: Das gehört nicht in die Bio-Tonne
Ab Mai drohen Bußgelder für falsch befüllte Bio-Tonnen. Auch Bio-Plastiktüten gelten als Störstoff – und sorgen für Probleme in der Verwertung.
Ab Mai 2025 wird es ernst: In ganz Deutschland dürfen Bio-Tonnen nur noch maximal drei Prozent Fremdstoffe enthalten. Wer gegen diese Regelung verstößt, riskiert Bußgelder oder muss für teure Sonderleerungen zahlen. Ziel ist es, die Qualität des Komposts zu verbessern – und Mikroplastik in der Umwelt zu vermeiden.
Warum Bio-Plastiktüten nicht in den Biomüll gehören
Plastik im Biomüll ist verboten – das wissen die meisten. Doch auch Tüten, die als „kompostierbar“ oder „abbaubar“ beworben werden, sind laut Entsorgern problematisch. Der Grund: Sie verrotten viel langsamer als Küchenabfälle und müssen in den Anlagen aussortiert oder sogar samt Inhalt verbrannt werden.
Papiertüte statt Bio-Plastik – oder ganz ohne
Der Naturschutzbund Nabu empfiehlt, Biomüll in Papiertüten oder ganz ohne Tüte zu sammeln. Wer nicht auf eine Tüte verzichten möchte, kann auch eine Plastiktüte zum Sammeln verwenden – aber sollte nur den Inhalt in die Bio-Tonne geben und die Tüte separat entsorgen.
Greenwashing durch „Bio-Kunststoff“?
Viele dieser Bio-Tüten werben mit Begriffen wie „nachwachsend“ oder „biologisch abbaubar“. Doch laut Umweltverbänden wie dem BUND und der Deutschen Umwelthilfe ist das oft Greenwashing: Anbauflächen sind knapp, es werden Pestizide verwendet, und der Umweltvorteil ist meist gering. Die Empfehlung: Plastik möglichst vermeiden und auf Mehrweg setzen. (dpa/vk)