
Datenlecks und schwache Kombinationen öffnen Hackern Türen. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps für besseren Schutz.
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Passwort-Diebstahl: Diese Tricks nutzen Kriminelle – und so schützt man sich
Unsichere Passwörter und Datenlecks sind eine der größten Gefahren für die Online-Sicherheit. Cyberkriminelle nutzen verschiedene Methoden, um an Zugangsdaten zu gelangen – von gehackten Datenbanken bis hin zu ausgeklügelten Phishing-Angriffen.
Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko minimieren. Die Verbraucherzentrale in Bremen hat die wichtigsten Regeln zusammengefasst.
Wie gelangen Kriminelle an Passwörter?
Ein häufiger Grund für gestohlene Passwörter sind Datenlecks bei großen Online-Diensten. Millionen von Login-Daten gelangen dadurch in die Hände von Hackern und werden im Darknet gehandelt. Wer betroffen ist, sollte sein Passwort umgehend ändern – das Hasso-Plattner-Institut bietet eine kostenlose Online-Prüfung für betroffene E-Mail-Adressen an.
Auch schwache Passwörter stellen eine große Gefahr dar. Programme testen innerhalb von Sekunden Millionen von Kombinationen durch, um einfache Passwörter wie „123456“ oder „password“ zu knacken. Phishing-Attacken sind eine weitere Methode: Durch gefälschte E-Mails oder Webseiten werden Nutzer dazu verleitet, ihre Login-Daten preiszugeben.
Die besten Tipps für sichere Passwörter
Um sich vor Angriffen zu schützen, sollte jedes Passwort diesen Kriterien entsprechen:
- Mindestens 12 Zeichen lang (besser 25 Zeichen)
- Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten
- Kein Bezug zu persönlichen Daten (z. B. Name oder Geburtsdatum)
- Nicht mehrfach verwendet – für jeden Dienst ein eigenes Passwort
- Nicht in Wörterbüchern oder gängigen Listen enthalten
Ein guter Trick: Eselsbrücken nutzen
Ein Satz wie „Mein erster Urlaub war 1998 in Spanien!“ ergibt das Passwort „MeUw1998iS!“ – sicher und leicht zu merken.
Passwort-Manager nutzen
Da sich sichere Passwörter schwer merken lassen, helfen Passwort-Manager bei der Verwaltung. Diese generieren und speichern komplexe Passwörter sicher verschlüsselt. Zudem sollte, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiviert werden – beispielsweise per SMS-Code oder Authenticator-App.
Passkeys: Die Zukunft ohne Passwörter
Eine noch sicherere Alternative sind Passkeys. Dieses Verfahren ersetzt Passwörter durch eine automatische Anmeldung per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN. Statt ein Passwort einzugeben, wird die Identität durch einen digitalen Schlüssel überprüft. Da dieser nicht gestohlen oder erraten werden kann, bietet die Methode einen deutlich besseren Schutz. (kh)