Forscher entdecken neue Methode für perfekt cremige Eier. Könnte diese Technik die Kochwelt revolutionieren?

Forscher entdecken neue Methode für perfekt cremige Eier. Könnte diese Technik die Kochwelt revolutionieren?

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

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Physiker revolutionieren das Eierkochen: So gelingt das perfekte Ei

Von dpa
9. Februar 2025 // 12:56

Ein italienisches Physikerteam hat eine neue Technik zum Eierkochen entwickelt – mit optimaler Konsistenz und höherem Nährstoffgehalt. Ihr Geheimnis: Anstatt das Ei konstant zu erhitzen, wird es abwechselnd in heißes und warmes Wasser getaucht.

Das Problem beim Eierkochen liegt in den unterschiedlichen Temperaturen, die Eiweiß und Eigelb benötigen. Während Eiweiß bei etwa 85 Grad optimal stockt, bleibt das Eigelb bei 65 Grad cremig. Klassisches Kochen bei 100 Grad macht das Eigelb oft zu fest, während bei Sous-vide-Methoden das Eiweiß oft nicht ausreichend erhitzt wird.

Periodisches Garen: Der neue Ansatz

Die Forscher simulierten mit spezieller Software die Wärmeleitung im Ei und entwickelten eine Methode, die sie als „periodisches Garen“ bezeichnen. Dabei wird das Ei für je zwei Minuten abwechselnd in kochendes Wasser bei 100 Grad und in 30 Grad warmes Wasser gelegt – insgesamt für 32 Minuten. Diese Technik sorgt dafür, dass das Eiweiß fest wird, während das Eigelb bei einer konstanten Temperatur von 67 Grad bleibt und eine perfekte, cremige Konsistenz erhält.

Perfekte Konsistenz und mehr Nährstoffe

Die Forscher untersuchten das Ergebnis mit Infrarotspektroskopie und Massenspektrometrie und verglichen es mit weichgekochten, hartgekochten und Sous-vide-Eiern. Das Ergebnis: Das periodisch gegarte Ei hat nicht nur eine bessere Konsistenz, sondern auch einen höheren Nährstoffgehalt, etwa bei Flavonoiden. Laut der Studie ähnelt das Eiweiß dem eines weichgekochten Eis, während das Eigelb gleichmäßig gegart und dennoch cremig bleibt.

Mehr als nur eine Kochtechnik

Die Forschenden sehen in ihrer Methode nicht nur eine Innovation für die Küche, sondern auch Potenzial für industrielle Anwendungen. Die Technik könnte bei der Härtung, Kristallisation und Strukturierung von Materialien eingesetzt werden. Ob sich das 32-minütige Verfahren jedoch im Alltag durchsetzt, bleibt fraglich. (dpa/kh)