
Eine ältere Frau hält eine leere Geldbörse und einige Münzen in den Händen.
Foto: Julia Steinbrecht
Rentenlücke von bis zu einer Million Euro – viele Deutsche sorgen nicht vor
Die Altersvorsorge bereitet vielen Sorgen, doch viele sparen zu wenig. Besonders Frauen sind betroffen. Finanztip zeigt, wie man frühzeitig gegensteuern kann.
Finanztip warnt vor hoher Versorgungslücke
Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus: Laut einer neuen Berechnung von Finanztip kann die Rentenlücke von Durchschnittsverdienern bis ins hohe Alter auf eine Million Euro anwachsen. Trotzdem spart mehr als jeder Vierte ausschließlich in die gesetzliche Rentenversicherung und verzichtet auf zusätzliche Vorsorge. Eine aktuelle Umfrage des Geldratgebers zeigt zudem, dass 57 Prozent der Deutschen sich große oder sehr große Sorgen um ihre finanzielle Absicherung im Alter machen.
Frauen besonders betroffen von Altersarmut
Die Untersuchung macht deutlich, dass Frauen noch stärker von der Rentenlücke betroffen sind als Männer. 64 Prozent der Frauen befürchten, im Alter nicht ausreichend abgesichert zu sein, während dies bei Männern auf 48 Prozent zutrifft. Besonders alarmierend: 30 Prozent der Frauen können keinen einzigen Euro für ihre Altersvorsorge zurücklegen, während dieser Anteil bei Männern nur 19 Prozent beträgt. Gleichzeitig investieren 40 Prozent der Männer mehr als 250 Euro monatlich in ihre Altersvorsorge – bei den Frauen sind es nur 17 Prozent.
Warum die Rentenlücke so groß ist
Finanztip-Chefredakteur Saidi Sulilatu erklärt, dass viele Menschen die tatsächlichen Kosten im Alter unterschätzen. Eine heute 30-jährige Frau mit einem Nettogehalt von 2.700 Euro benötigt demnach bis zu eine Million Euro, wenn sie mit 67 Jahren in Rente geht und 100 Jahre alt wird. Selbst bei einer durchschnittlichen Rentenzeit von 20 Jahren bleibt eine Versorgungslücke von über 500.000 Euro. Die Berechnung berücksichtigt Inflation und steigende Lebenshaltungskosten.
Welche Anlageformen sich lohnen
Trotz der großen Rentenlücke setzen viele Menschen in Deutschland auf konservative Anlageformen wie Tages- und Festgeldkonten (30 Prozent) oder klassische Rentenversicherungen (26 Prozent). Nur jeder fünfte Befragte investiert in renditestärkere ETFs. Finanztip zeigt in einem neuen E-Paper, dass eine frühe Investition in weltweit gestreute Aktien-ETFs eine besonders effektive Möglichkeit ist, um die Rentenlücke zu schließen. Wer beispielsweise 15 Prozent seines Nettogehalts in einen ETF-Sparplan steckt, kann langfristig eine solide Altersvorsorge aufbauen.
Frühzeitig handeln macht den Unterschied
Der Zeitpunkt des Sparbeginns spielt eine entscheidende Rolle: Eine 30-jährige Frau mit 2.700 Euro Nettogehalt müsste rund 430 Euro pro Monat investieren, um ihre Rentenlücke zu schließen. Wartet sie bis 40, steigt der Betrag auf 690 Euro. Wer früh mit dem Investieren beginnt oder bereits Ersparnisse besitzt, kann seine monatlichen Beiträge deutlich reduzieren. Finanztip empfiehlt daher, möglichst früh mit der Altersvorsorge zu starten, um finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten. (pm/vk)