
Eier ohne Tierleid: So erkennst du tierfreundliche Produkte
Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Was der Stempel auf dem Ei verrät – und worauf du beim Kauf achten solltest
Wer auf Tierwohl achtet, kann beim Eierkauf viel richtig machen. Der Code auf dem Ei und neue Haltungssysteme helfen bei der Entscheidung.
Es wird gerade zu Ostern wieder fleißig gefärbt, gebacken und gefrühstückt – und Eier gehören einfach dazu. Doch wer auf das Tierwohl achtet, sollte beim Einkauf genauer hinschauen. Der Stempel auf dem Ei gibt wichtige Hinweise zur Haltung der Hennen, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt.
Was der Stempelcode auf dem Ei bedeutet
Jedes Ei aus EU-Produktion trägt einen Code, der die Haltungsform, das Herkunftsland, den Betrieb und den Stall angibt. Entscheidend ist die erste Zahl: 0 steht für ökologische Haltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung – und 3 für Käfighaltung, die in Deutschland kaum noch verkauft wird. Wer „DE“ sieht, weiß: Das Ei stammt aus Deutschland.
Gefärbte Eier – oft ohne klare Herkunft
Gerade zu Ostern greifen viele zu gefärbten Eiern. Doch hier fehlt häufig die Angabe zur Haltungsform – ebenso wie bei verarbeiteten Lebensmitteln. Ohne klare Kennzeichnung besteht die Gefahr, dass Käfigeier im Produkt stecken. Bio-Siegel oder Hinweise wie „Bruderhahn-Initiative“ bieten hier mehr Transparenz.
Tierfreundliche Alternativen: Mobilstall und Zweitnutzung
Besonders artgerechte Haltung bieten Mobilställe – kleine, regelmäßig versetzte Stallanlagen auf Weiden. Hühner haben frisches Gras, viel Platz und saubere Umweltbedingungen. Eine weitere Alternative: das sogenannte Zweitnutzungshuhn, bei dem Hennen Eier legen und Hähne zur Mast verwendet werden. Das verhindert das massenhafte Töten männlicher Küken.
Bewusster Konsum verändert den Markt
Der Einfluss der Verbraucher zeigt Wirkung: Eier mit der Kennziffer „3“ sind aus dem deutschen Handel nahezu verschwunden. Dennoch: 2024 stammten laut Bundeslandwirtschaftsministerium noch immer knapp 59 Prozent aller Eier aus Bodenhaltung. Nur 13,7 Prozent kamen aus Bio-Betrieben. Wer gezielt zu tierfreundlichen Alternativen greift, kann diese Zahlen mitverändern. (dpa/vk)