Mann schneidet Hecke mit Gartenschere

Während der Brutzeit darf die Hecke nur geschnitten werden, wenn es unbedingt nötig ist.

Foto: Christin Klose/dpa

Verbraucher

Vorsicht beim Heckenschnitt: So vermeidest du Bußgelder im Garten

27. Juli 2025 // 18:00

Wer seine Hecke im Sommer stutzt, riskiert ein Bußgeld – erlaubt sind nur Pflegeschnitte. Was man dabei beachten muss.

Vorsicht beim Heckenstutzen

Im Norden und in ganz Deutschland wuchern im Juli die Hecken – doch das große Schneiden ist noch verboten. Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Hecken, Sträucher und Gebüsche bis zum 30. September weder radikal gestutzt noch entfernt werden. Der Grund: Viele heimische Vogelarten brüten auch im Hochsommer.

Nur Pflegeschnitte erlaubt

Was dennoch erlaubt ist, sind sogenannte Form- und Pflegeschnitte. Diese dürfen aber nur minimal ausfallen. Lea-Carina Hinrichs von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt, dass man einzelne herausragende Zweige kürzen darf – solange dabei die ursprüngliche Form und Größe der Hecke erhalten bleibt.

Elektrische Geräte tabu

Zum Schutz der Tierwelt raten Experten außerdem vom Einsatz elektrischer Heckenscheren ab. Diese schneiden oft zu radikal und können Tiere verletzen oder Nester zerstören. Wer unbedingt schneiden muss, sollte also zur manuellen Astschere greifen – und das nur in dringenden Fällen, etwa wenn ein Gehweg zugewuchert ist.

Nistplätze unbedingt prüfen

Vor jedem Schnitt ist es Pflicht, die Hecke gründlich nach Nestern zu durchsuchen. Werden diese beschädigt oder freigelegt, droht nicht nur der Verlust der Brut – auch hohe Bußgelder im vierstelligen Bereich können folgen. Besonders gefährlich ist es, wenn Küken für Raubtiere leicht zugänglich werden.

Zweite Brut ist möglich

Entgegen der Annahme, die Brutzeit sei im Juli vorbei, brüten viele Vogelarten wie Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig derzeit ein zweites Mal. Der regenreiche Sommer bietet dafür ideale Bedingungen. Wer also zur Gartenschere greift, sollte besonders vorsichtig und rücksichtsvoll handeln. (dpa/piw)