
Ab 2028 könnten rund 5,5 Millionen Autos ohne 2G-Netz in ganz Deutschland Probleme mit dem eCall-Notrufsystem haben.
Foto: Fabian Strauch
2G-Aus beschlossen - TÜV spricht Warnung für Millionen Autos aus
Ab 2028 könnte der eCall-Notruf in vielen Autos nicht mehr funktionieren – wegen des 2G-Endes. Der TÜV fordert gesetzliche Anpassungen.
2G-Ende bedroht Notrufsystem in Millionen Fahrzeugen
Autofahrer müssen sich ab 2028 auf ein ernstes Problem einstellen: Die großen deutschen Mobilfunkanbieter planen die Abschaltung des 2G-Netzes, das noch immer Grundlage für das automatische Notrufsystem eCall in Millionen Fahrzeugen ist. Laut dem TÜV-Verband sind rund 5,5 Millionen Autos betroffen – überwiegend Klein- und Mittelklassewagen mit Zulassungen seit 2019.
eCall-Ausfall kein „erheblicher Mangel“?
Das Problem: Ohne 2G-Netz funktioniert eCall nicht – obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist. Der TÜV warnt, dass betroffene Fahrzeuge theoretisch durch die Hauptuntersuchung fallen könnten, wenn eCall nicht mehr funktionsfähig ist. Der Verband fordert deshalb eine rechtliche Anpassung: Der Ausfall des Notrufsystems solle nicht als „erheblicher Mangel“ gewertet werden.
Feuerwehrverband spricht von Sicherheitsrisiko
Auch der Deutsche Feuerwehrverband sieht ein ernstes Risiko. Sprecher Carsten Schneider spricht von einem „erheblichen Verlust an Sicherheit“, da Fahrzeuge im Ernstfall keinen automatischen Notruf mehr absetzen könnten. Besonders problematisch ist, dass es derzeit keine realistische Nachrüstlösung für die betroffenen Fahrzeuge gibt.
Mobilfunkanbieter und Politik unter Zugzwang
Während Telekom und Vodafone bereits konkrete Abschalttermine im Jahr 2028 angekündigt haben, hält sich Telefonica noch bedeckt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert eine Verlängerung der 2G-Verfügbarkeit auf bis zu 15 Jahre – um die Lebensdauer der verbauten Technik zu berücksichtigen. Ob das politisch durchsetzbar ist, bleibt fraglich.
Zukunft: moderner eCall-Nachfolger ohne Nachrüstoption
Zukünftig sollen moderne eCall-Systeme mit höherer Datenrate sogar Bilder vom Unfallort übermitteln können. Doch ältere Fahrzeuge lassen sich kaum umrüsten. Die Verantwortung für die rund 5,5 Millionen betroffenen Fahrzeuge liege nun bei Politik und Netzbetreibern, so das Magazin „Auto Motor und Sport“. Bleibt zu hoffen, dass bis 2028 eine Lösung gefunden wird. Das berichtet chip.de. (mca)