
Die beliebte Deko-Kette Depot ist in Schieflage. Schon 158 Filialen musste geschlossen werden.
Foto: Alicia Windzio/Symbolbild
Beliebte Deko-Kette schließt 158 Filialen: China-Stratgie soll Rettung bringen
Die Deko-Kette Depot hat fast jede zweite Filiale geschlossen. Um das Aus abzuwerden, soll ein China-Deal helfen. Was dahinter steckt.
158 Filialen geschlossen: Depot setzt auf radikale Umstrukturierung
Die bekannte Deko-Kette Depot hat innerhalb von zehn Monaten rund 158 Filialen in Deutschland geschlossen – fast die Hälfte des Filialnetzes. Die Geschäftsführung der Gries Deco Company reagiert damit auf wirtschaftliche Schieflagen und die wachsende Konkurrenz aus Fernost. Nun soll ein neuer Kurs mit starker China-Ausrichtung die Wende bringen.
Ziel: Depot woll mit Temu, Shein und AliExpress mithalten
Um mit Online-Giganten wie Temu, Shein und AliExpress mithalten zu können, setzt Depot künftig auf schnellere Produktzyklen. Gemeinsam mit einem chinesischen Produzenten will man beliebte Trends schneller erkennen und direkt umsetzen. Statt zwölf Monaten soll die Markteinführung neuer Artikel nur noch wenige Wochen dauern – zunächst für den Onlinehandel, dann für die Läden.
Depot: Vom Deko-Spezialisten zur Lifestyle-Marke
Depot will künftig mehr als nur saisonale Dekoration anbieten. Das Sortiment wird auf besondere Lebensmittel und Event-Reisen erweitert. Damit orientiert sich das Unternehmen an Vorbildern wie Zara oder Rituals. Ziel ist es, Kunden über das ganze Jahr hinweg attraktive Angebote zu machen – jenseits des klassischen Weihnachtsgeschäfts.
Auch Ausland und Mitarbeiter stark betroffen
Die Schrumpfkur betrifft nicht nur Deutschland. In Österreich sank die Filialzahl von 49 auf 27, in der Schweiz wurde das gesamte Netz mit 34 Läden aufgelöst. Etwa 2.000 der einst 3.300 Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz. In Deutschland verbleiben rund 170 klassische Filialen, ergänzt durch 165 Shop-in-Shop-Konzepte in Rewe- und Edeka-Märkten.
Raumduftmarke Ipuro wird eigenständig
Ein weiterer Teil der Neuausrichtung betrifft die Marke Ipuro. Diese wird künftig als eigenständiges Unternehmen geführt und soll zu einem Kosmetiklabel ausgebaut werden. Der Umsatz soll von aktuell 70 auf 200 Millionen Euro steigen – ein Wachstum, das der gesamten neuen Depot-Struktur Rückenwind geben soll. (fk)