Fahrradspur neben einer Autostraße

Viele glauben, dass sie betrunken sicherer mit dem Fahrrad unterwegs sind als mit dem Auto.

Foto: Martin Schutt/dpa

Verbraucher

Betrunken auf dem Rad? So verlierst du deinen Führerschein

4. Juli 2025 // 18:00

Wer alkoholisiert in die Pedale tritt, riskiert nicht nur Bußgelder und Punkte in Flensburg – sondern unter Umständen auch den Entzug der Fahrerlaubnis.

Alkohol am Lenker: Kein Kavaliersdelikt

Der Irrglaube ist weit verbreitet: Wer zu viel getrunken hat, steigt lieber aufs Rad – das erscheine harmloser. Doch das Gesetz sieht das anders. Ab einem Alkoholwert von 1,6 Promille oder mehr gilt betrunkenes Radfahren als Straftat, berichtet T-Online. Die Konsequenzen:

  • Geldstrafe
  • Zwei Punkte in Flensburg
  • Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU)

Erst nach Bestehen der MPU kann die Fahrerlaubnis wieder erteilt werden. Bei wiederholtem Fehlverhalten droht sogar ein Radfahrverbot – eine Maßnahme, die zwar selten, aber rechtlich möglich ist.

Restalkohol nicht unterschätzen

Auch am Morgen nach einer durchfeierten Nacht kann der Promillewert noch deutlich über dem Grenzwert liegen. Im Durchschnitt baut der Körper pro Stunde nur etwa 0,1 Promille ab. Wer also spät ins Bett geht und früh aufs Rad steigt, sollte sich der Risiken bewusst sein: Selbst der kurze Weg zur Arbeit, zum Bäcker oder zum See kann zu einer Verkehrskontrolle – und zu weitreichenden Folgen – führen.

Auch Fußgänger sind nicht immun

Für Fußgänger gibt es zwar keine gesetzliche Promillegrenze – doch das bedeutet nicht, dass sie im Straßenverkehr tun und lassen können, was sie wollen. Wer stark alkoholisiert auffällt, etwa durch gefährliches Verhalten im Straßenraum, kann ebenfalls den Führerschein verlieren.

Grund: Alkoholabhängigkeit oder -missbrauch kann von den Behörden als Hinweis auf mangelnde Fahreignung gewertet werden. Die Folge: Anordnung einer MPU oder weitere Maßnahmen der Fahrerlaubnisbehörde.

Feiertage: Risiko steigt

An Feiertagen wie Himmelfahrt oder Silvester steigt die Zahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle regelmäßig an. Ob mit dem Auto oder dem Fahrrad – wer betrunken unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. (piw)