Die Logos von Aldi Süd und Lidl.

Preise steigen: Discounter erhöhen erneut Preise, Foodwatch kritisiert „dauerhaft günstig“-Versprechen als irreführend.

Foto: Schmidt/Arnold

Verbraucher

Preiskampf: Discounter erhöhen still wieder die Preise

23. Oktober 2025 // 18:00

Aldi, Lidl und Co. werben mit „dauerhaft günstig“. Doch viele Preise klettern erneut. Foodwatch deckt auf, was hinter der Sparshow steckt.

Foodwatch deckt auf: Preisversprechen der Discounter wackeln

Nach dem großen Preiskampf im Sommer zwischen Aldi und Lidl ziehen Verbraucherorganisationen eine ernüchternde Bilanz. Laut einer Analyse von Foodwatch sind viele der „dauerhaft günstigen“ Produkte wieder teurer geworden. Nur wenige Wochen nach den großen Sparaktionen zeigt sich, dass die Preissenkungen meist kurzfristig waren – und eher als Marketingkampagne dienten.

Viele Produkte wieder teurer als im Sommer

Im Mai hatte Aldi Nord noch 93 Artikel als dauerhaft reduziert beworben, aktuell sind es nur 34. Bei manchen Produkten stiegen die Preise sogar über das ursprüngliche Niveau – etwa der „Gut Drei Eichen“-Aufschnitt oder die „Delikato“-Mayonnaise. Auch Edeka und Rewe, die im Sommer nachzogen, haben wieder aufgeschlagen. So kostet das „ja!“-Sonnenblumenöl nun 1,69 statt 1,49 Euro.

Kritik an Auswahl und Transparenz

Foodwatch wirft den Discountern vor, gezielt ungesunde Produkte wie Eis, Süßigkeiten oder Alkohol zu rabattieren. „Verbraucher werden mit Marketingversprechen getäuscht“, sagte Sprecherin Alina Nitsche. Frische und gesunde Lebensmittel seien dagegen selten im Angebot. Edeka und Aldi verweisen auf „dynamische Sortimente“ und schwankende Rohstoffpreise, die Anpassungen nötig machten.

Discounter verteidigen ihren Kurs

Aldi und Lidl betonen, weiter am günstigsten Preis zu arbeiten. So habe Aldi zuletzt über 30 Käseprodukte im Preis gesenkt, Lidl verweise auf neue Aktionen bei Butter und Pasta. Rewe wollte sich zur Preisentwicklung nicht äußern. Derweil stieg die Inflation im September erneut auf 2,4 Prozent – Lebensmittel verteuerten sich um 2,1 Prozent. Für Verbraucher bleibt die Frage, wie lange der nächste „Dauerpreis“ hält. Das berichtet merkur.de. (mca)