Ein Kunde mit Einkaufswagen nimmt Ware aus dem Regal.

Verbraucherschützer haben neue Mogelpackungen aufgedeckt – darunter Produkte von Finish und Rossmann.

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Verbraucher

Dreister Verpackungstrick im Supermarkt: Wie sich Kunden schützen können

25. August 2025 // 06:00

Zu große Kartons, zu wenig Inhalt: Finish und Rossmann verärgern Kunden mit überdimensionierten Verpackungen.

Auffällige Mogelpackungen

Die Verbraucherschützer schlagen erneut Alarm: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat zwei besonders auffällige Mogelpackungen öffentlich gemacht. Sowohl bei Spülmaschinentabs von Finish als auch bei WC-Tabs der Rossmann-Eigenmarke Domol fiel die tatsächliche Füllmenge deutlich geringer aus als der Verpackungskarton vermuten lässt.

Finish Maxi Pack: Viel Luft, wenig Tabs

Eine Kundin meldete sich bei der Verbraucherzentrale, nachdem sie Finish Powerball Tabs im sogenannten Maxi Pack gekauft hatte. Die Verpackung suggeriert üppigen Inhalt, doch beim Öffnen war der Karton nur zur Hälfte gefüllt. Das berichtet das Portal ruhr24.de in Berufung auf die Verbraucherzentrale Hamburg. Der Hersteller reagierte bislang nicht auf Nachfragen der Verbraucherschützer.

Rossmann verweist auf Technik – Verbraucherschützer bleiben kritisch

Auch bei Rossmann sorgte ein übergroßer Karton für Verärgerung: Die Domol WC-Kraft-Tabs lagen lose in einer überdimensionierten Verpackung – laut Rossmann sei das „technisch bedingt“. Die Verbraucherzentrale hält diese Erklärung für unzureichend und sieht die Kritik der Kundin als gerechtfertigt an.

Verbraucherzentrale fordert klare gesetzliche Regeln

Jährlich erreichen die Verbraucherzentralen Hunderte Beschwerden über Luftpackungen. Diese täuschen über den tatsächlichen Inhalt hinweg und belasten die Umwelt durch unnötigen Verpackungsmüll. Bisher gilt eine 30-Prozent-Grenze als Richtwert – allerdings ohne rechtliche Bindung. Die Verbraucherschützer fordern deshalb neue gesetzliche Vorgaben.

Was Kunden gegen Luftpackungen tun können

Wer sich vor Mogelpackungen schützen will, sollte vor dem Kauf die Füllmenge und den Grundpreis genau prüfen. Verdächtige Produkte lassen sich bei der Verbraucherzentrale oder dem Eichamt melden. Musterbriefe für Beschwerden stellt die Verbraucherzentrale kostenlos zur Verfügung – damit Luftpackungen nicht einfach durchkommen. (mb)