
Ein neuer Superkraftstoff mit 20 % Bioethanol reduziert CO₂-Emissionen deutlich – aber nur bestimmte Autos profitieren bislang davon.
Foto: Sebastian Kahnert
E20: Warum aktuell kaum Autofahrer den Super-Sprit tanken dürfen
Mit Super E20 lässt sich der CO₂-Ausstoß beim Tanken deutlich senken – vorausgesetzt, das Auto ist dafür zugelassen.
E20: Hier gibt es den Sprit zu tanken
In Mannheim steht seit Oktober 2023 die bundesweit erste Zapfsäule für Super E20 bereit. Der neue Kraftstoff enthält bis zu 20 Prozent Bioethanol und bietet Autofahrern eine Möglichkeit, ihre CO₂-Emissionen weiter zu senken. Entwickelt wurde das Projekt von CropEnergies, einem Mannheimer Unternehmen und Teil der Südzucker-Gruppe. Derzeit ist E20 allerdings nur im Rahmen eines Flottentests verfügbar.
Weniger Emissionen durch höheren Bioethanol-Anteil
Bioethanol wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide gewonnen. Durch den höheren Anteil im Kraftstoff kann der CO₂-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichem Superbenzin um bis zu 80 Prozent gesenkt werden – abhängig vom Herstellungsverfahren. Schon E10 spart laut Angaben rund drei Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr ein.
Flottentest mit Industriepartnern
Im laufenden Praxistest betanken unter anderem Fahrzeuge der Südzucker AG mit dem neuen Super E20. Die Erfahrungen aus dem Flottentest sollen Aufschluss darüber geben, wie der Kraftstoff langfristig für den Massenmarkt eingesetzt werden kann. CropEnergies will zeigen, dass eine breite Einführung technisch möglich ist – wenn die regulatorischen Voraussetzungen geschaffen werden.
DIN-Norm als Hürde für breitere Nutzung
Aktuell erlaubt die geltende Kraftstoffnorm DIN EN 228 nur einen Ethanol-Anteil von bis zu 10 Prozent. Damit Super E20 bundesweit genutzt werden kann, müsste diese Norm angepasst oder eine neue geschaffen werden. Auch die Autohersteller müssten ihre Modelle offiziell für E20 freigeben, um eine flächendeckende Einführung zu ermöglichen.
Das kostet E20
Der ADAC unterstützt die Einführung klimaschonender Kraftstoffe und fordert eine entsprechende Anpassung der Norm. Sollte Super E20 flächendeckend eingeführt werden, dürften sich die Preise voraussichtlich auf dem Niveau von Super E10 bewegen – ein weiterer Pluspunkt für die Umweltfreundlichkeit im Alltag. Das berichtete das Portal adac.de.