Ein Auto fährt bei Dämmerung über eine Landstraße während es hagelt

Hagel in Bremen: Wetter-Apps und Schutzmatten gegen Schäden. Tipps vom ADAC für Vorbeugung und Kosteneinsparung.

Foto: Felix Kästle

Verbraucher

Effektive Maßnahmen gegen Hagelschäden: Was Autobesitzer wissen müssen

6. Juni 2025 // 06:00

Wenn der Hagel kommt: Was Autofahrer jetzt wissen müssen, um Schäden zu vermeiden und wie die Versicherung im Ernstfall greift. Alles Wichtige auf einen Blick.

Tipps und Tricks bei Hagel

Manchmal ist ein Hagelschaden nicht zu vermeiden, nicht alles lässt sich exakt vorhersagen und man kann sich nicht immer vor allem schützen und schnell sieht das Blech aus wie die Oberfläche eines Golfballs. Ein paar Tipps und Tricks vom ADAC aber können helfen, bestmöglich vorzubeugen – und die Abwicklung zu vereinfachen, wenn eben doch was passiert ist.

Wie können Hagelschäden grundsätzlich vermieden werden?

Wichtig ist, aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen, dazu etwa auch Warn-Apps für Unwetter nutzen. Die hießen zum Beispiel DWD WarnWetter, NINA (vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz BBK)oder KatWarn. Bei angekündigtem Hagel das Auto rechtzeitig unterstellen. Wer eine eigene Garage oder Carport hat, ist logischerweise im Vorteil.

Laternenparker können überlegen, für den betroffenen Zeitraum in einer öffentlichen Parkgarage unterzustellen - falls noch Zeit dafür ist. Die Kosten dürften den etwaigen Schaden und den damit verbundenen Stress aufwiegen.

Abdeckungen für den Schutz vor Hagelschaden

Wer das nicht schafft, kann sein Auto mit Abdeckungen schützen. Dazu gibt es im Fachhandel Hagelschutzmatten, die von rund 50 bis 300 Euro kosten. Der ADAC rät, darauf zu achten, dass sich solche Matten sicher und fest anbringen lassen.

Für einen provisorischen Hagelschutz können beispielsweise auch Decken oder Pappe dienen. Wichtig dabei: Diese müssen sturmsicher am Auto festgemacht werden, da sie sich sonst lösen und Schaden anrichten könnten. Außerdem sollte man sich beim Versuch, das Auto zu schützen, niemals selbst in Gefahr bringen, so der Autoclub.

Wenn der Hagel einen beim Fahren trifft

Manchmal geht es nicht anders – man ist unterwegs und wird vom Hagelschauer überrascht. Nun ist höchste Konzentration angesagt, beide Hände gehören ans Steuer – das Tempo wird gedrosselt und den Gegebenheiten angepasst. Das Licht anstellen. Jegliche Ablenkung – wie etwa ein intensives Gespräch – sollte vermieden werden. Falls nötig, mit Rücksicht auf den rückwärtigen Verkehr anhalten und die Warnblinkanlage anstellen.

Was bezahlt die Versicherung?

Eine Teilkaskoversicherung kann die Hagelschäden übernehmen. Diese ist auch Bestandteil in einer Vollkaskoversicherung. Wer nur die Kfz-Haftpflichtversicherung allein abgeschlossen hat, muss die Reparatur aus eigener Tasche finanzieren.

Was passiert, wenn der Schaden da ist?

Weiterer Schaden sollte verhindert werden – Stichwort: Schadensminderungspflicht. Achtung: Erst das Unwetter abwarten, in Gefahr muss sich niemand bringen, sondern nur zumutbare Maßnahmen ergreifen, rät auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das kann etwa eine Abdeckung sein, die über eine beschädigte Windschutzscheibe angebracht wird, damit etwa kein Regen ins Innere gelangen kann.

Den Schaden unter anderem mit Fotos, Infos zu Tag und Uhrzeit des Unwetters, Standort des Autos dokumentieren. Die Meldung sollte möglichst zeitnah an die Versicherung werden, damit die nächsten Schritte besprochen werden können. Den Schaden nicht ohne Absprache mit der Versicherung reparieren lassen.

Wenn die Teilkasko eintritt

Tritt die Teilkasko ein, fällt lediglich eine etwaig vereinbarte Selbstbeteiligung an. Es gibt keine Schadenfreiheitsklassen, wie in der Kfz-Haftpflichtversicherung und Vollkaskoversicherung. So kann man auch nicht höhergestuft werden. Damit findet auch keine Höherstufung nach einem Schadensfall statt.

Die Kosten eines Hagelschadens

Das kann nur im Einzelfall bewertet werden. Denn die Kosten können naturgemäß sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie stark die Schäden sind und welche Bauteile sie betreffen.

Logisch aber: Je größer die Dellen und je mehr davon auftreten, desto teuer wird‘s. Zudem können auch Scheinwerferabdeckungen, Glasscheiben etc. betroffen sein. Auch die Frage, ob sich eine Reparatur überhaupt noch lohnt, kann nur im Einzelfall beantwortet werden. (dpa/akk)