Die Füchsin Fara läuft durch ihr Gehege im Wildpark.

Forscher haben eine alarmierende Zunahme der Fuchsbandwurm-Infektionen festgestellt. Besonders Mitteleuropa ist betroffen.

Foto: Christian Charisius

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Gefahr beim Gärtnern: Heimtückischer Bandwurm verbreitet sich rasant!

25. Juli 2025 // 06:00

Der gefährliche Parasit Fuchsbandwurm verbreitet sich schneller als gedacht. Das Risiko für Spaziergänger und Gärtner steigt.

Gefährlicher Parasit breitet sich unbemerkt aus

Auch rund um Bremen wächst das Risiko einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Der winzige Parasit, der zu schweren Leberschäden führen kann, wird häufig über Fuchskot übertragen – und bleibt oft jahrelang unbemerkt. Eine aktuelle Studie zeigt: In Europa gibt es weit mehr Infektionen als bislang dokumentiert.

Studie zeigt drastische Untererfassung

Forschende unter Leitung der Medizinischen Universität Wien analysierten Daten aus 40 europäischen Ländern. Zwischen 1997 und 2023 wurden 4.207 Fälle der alveolären Echinokokkose registriert – zwei Drittel davon allein in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz. Besonders der Alpenraum gilt als Risikoregion.

Ursachen und Übertragung

Die Erkrankung zählt zu den sogenannten Zoonosen und wird durch den Kontakt mit infiziertem Fuchskot oder verunreinigten Lebensmitteln ausgelöst. Die Eier des Bandwurms gelangen dabei über Boden oder Pflanzen in den menschlichen Körper, wo sie sich oft in der Leber festsetzen. Risikobegegnungen drohen vor allem bei Gartenarbeit und Spaziergängen in der Natur.

Langwierige Therapie – hohes Gesundheitsrisiko

Weil die Infektion meist schleichend verläuft, bleibt sie lange unentdeckt. Erst in späteren Stadien treten Symptome auf, etwa durch Veränderungen der Leber. Die Behandlung ist langwierig: Häufig sind über Jahre antiparasitäre Medikamente nötig, in schweren Fällen sogar Operationen.

Forscher fordern bessere Erfassung

Die Ergebnisse der Studie, veröffentlicht im Fachblatt „The Lancet Infectious Diseases“, zeigen deutliche Mängel in der Erfassung. Viele Fälle bleiben unentdeckt oder werden nicht korrekt gemeldet. Fachleute fordern daher europaweit einheitliche Meldeverfahren, mehr Aufklärung und standardisierte Diagnostik. Das berichtet das Portal T-Online.de. (piw)