Eine Gesundheitskarte der DAK.

Krankenkassenbeiträge steigen 2026 deutlich. Experten erwarten Zusatzbeiträge von bis zu 3,3 Prozent.

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Verbraucher

Krankenkassenbeiträge sollen 2026 steigen - Experten erwarten hohe Mehrkosten

16. Oktober 2025 // 11:00

2026 sollen die Beiträge zur Krankenkasse steigen – das zeigen neue Prognosen. Experten erwarten spürbare Mehrkosten für Versicherte.

Schätzerkreis legt kommende Woche Beitragssatz für 2026 fest

Der sogenannte Schätzerkreis gibt Mitte Oktober den durchschnittlichen Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen für 2026 bekannt. Dieses Gremium aus Vertretern des Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen und weiteren Experten liefert den Richtwert für rund 90 Kassen in Deutschland. Zwar ist der Satz nicht bindend, er dient aber als wichtige Orientierung für Versicherte und Arbeitgeber.

Prognosen zeigen deutliche Beitragserhöhung

Schon jetzt warnen Kassen und Wirtschaftsexperten vor steigenden Kosten. Die Unternehmensberatung Deloitte erwartet ein Rekorddefizit in den kommenden Jahren und rechnet mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von rund 2,9 Prozent. Das IGES-Institut hält sogar 3,3 Prozent für möglich, während der Verband der Ersatzkassen von etwa 3,0 Prozent ausgeht. Damit wäre ein weiterer spürbarer Anstieg gegenüber dem derzeitigen Schnitt von 2,5 Prozent wahrscheinlich.

So stark trifft die Beitragserhöhung Versicherte

Für Arbeitnehmer bedeutet jeder Zehntelpunkt mehr beim Zusatzbeitrag ein geringeres Nettogehalt. Beispiel: Bei einem Bruttolohn von 4.000 Euro führt ein Anstieg von 2,5 auf 3,1 Prozent zu rund 12 Euro Mehrkosten im Monat – also 144 Euro im Jahr weniger. Da Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Beiträge jeweils zur Hälfte tragen, spüren beide Seiten die Entwicklung gleichermaßen. Der allgemeine Beitragssatz bleibt 2025 unverändert bei 14,6 Prozent.

Bundesregierung will Kostenanstieg bremsen

Die Bundesregierung hat zwar angekündigt, steigende Krankenkassenbeiträge 2026 zu verhindern, doch konkrete Maßnahmen fehlen bislang. Eine Expertenkommission soll bis Frühjahr Vorschläge vorlegen, um die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu stabilisieren. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisiert zudem, dass der Bund seinen Zahlungsverpflichtungen für Bürgergeldempfänger nicht nachkomme – die Beitragszahler müssten das Defizit tragen. das berichtet t-online. (mca)