Eine Person sitzt mit einer Kreditkarte vor dem Laptop.

Viele Barclays-Kunden vor Kündigung: Neue Kreditkartenmodelle erfordern Zustimmung.

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Verbraucher

Beliebter Kreditkartenanbieter ändert Modell: Vielen Kunden droht Kündigung

17. Oktober 2025 // 12:00

Anbieter stellt alte Kreditkartenmodelle ein. Wer nicht auf das neue Angebot umsteigt, riskiert die Kündigung. Das sollten Kunden wissen.

Treue Kunden verlieren kostenlose Kreditkarte

Viele Barclays-Kunden sind verärgert: Ihre bisher kostenlose Kreditkarte wird abgeschafft. Wer die Karte weiter nutzen möchte, soll künftig auf ein kostenpflichtiges Modell umsteigen. Wer dem nicht zustimmt, muss mit einer Kündigung rechnen. Nach Angaben der Bank betrifft die Umstellung nur einen kleinen Teil der Kundschaft – in Deutschland sind aber mehr als 1,5 Millionen Karten im Umlauf.

Hintergründe zur Umstellung nach der BAWAG-Übernahme

Seit Februar 2025 gehört das Privatkundengeschäft von Barclays Deutschland zur österreichischen BAWAG. Offiziell blieb zunächst alles beim Alten – Marke und Kundenservice blieben bestehen. Nun zieht die neue Eigentümerin offenbar die Preise an: Die bisherigen Gratis-Karten verschwinden, neue Varianten mit Jahresgebühr werden angeboten. Barclays begründet das mit einer „strategischen Anpassung“ an aktuelle Marktbedingungen.

Was Kundinnen und Kunden jetzt beachten sollten

Eine Gebührenerhöhung oder ein Produktwechsel darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung erfolgen. Laut Verbraucherzentrale müssen Banken mindestens zwei Monate vor Inkrafttreten informieren. Wer nicht aktiv zustimmt – etwa per Klick oder Unterschrift –, hat rechtlich nicht zugestimmt. Kündigungen sind zwar erlaubt, müssen aber ebenfalls mit einer Frist von zwei Monaten ausgesprochen werden. Betroffene sollten das neue Angebot genau prüfen und bei Bedarf nach Alternativen suchen.

Vertrauensfrage für Barclays und BAWAG

Auch wenn Barclays rechtlich im Rahmen handelt, sorgt das Vorgehen für Vertrauensverlust. Viele Kundinnen und Kunden fühlen sich übergangen, nachdem sie jahrelang auf eine kostenlose Karte vertraut haben. Für BAWAG, die das Deutschlandgeschäft weiterentwickeln will, ist der Unmut heikel: In Zeiten wachsender Konkurrenz auf dem Kreditkartenmarkt zählen nicht nur Gebühren – sondern Verlässlichkeit und Kundennähe. Das berichtet Börse Online. (mca)