
Arbeitsrecht, Lohnschutz und Streikgeld: Gewerkschaften bieten viele Vorteile.
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Mehr als nur Streik: Was eine Gewerkschaft leisten kann
Gewerkschaften prägen die Arbeitswelt, vor allem wenn es um Tarifverhandlungen geht. Doch sie können weit mehr: Für viele Beschäftigte bietet die Mitgliedschaft zahlreiche Vorteile im Berufsalltag.
Gewerkschaften verhandeln Tarifverträge mit Arbeitgebern – zu Gehältern, Arbeitszeiten, Urlaubsansprüchen oder Altersvorsorge. Als organisierte Arbeitnehmervertretung stärken sie die Position einzelner Beschäftigter erheblich. Ohne sie könnten Arbeitgeber viele Regeln einseitig bestimmen.
Rechtsschutz, Beratung und mehr
Neben Verhandlungen bieten viele Gewerkschaften arbeitsrechtlichen Beistand – etwa bei Kündigungen, Abmahnungen oder Sozialversicherungsfragen. Dazu kommen oft Zusatzleistungen wie Versicherungen, Lohnsteuerservice oder Rabatte. Der Rechtsschutz greift jedoch meist erst nach drei Monaten Mitgliedschaft.
Vorteile bei Tarifverträgen und Streiks
Gewerkschaftsmitglieder profitieren dauerhaft von Tarifverträgen – auch wenn der Arbeitgeber später aus dem Tarifverband austritt. Bei Betriebsverkäufen bleiben ihre Ansprüche ein Jahr lang erhalten. Im Streikfall gibt es zusätzlich Streikgeld – Nicht-Mitglieder gehen hier leer aus.
Mitgliedschaft kostet – bietet aber Sicherheit
Der Mitgliedsbeitrag liegt in der Regel bei einem Prozent des Bruttogehalts. Für Arbeitslose, Eltern in Elternzeit oder Rentner gelten Sonderregelungen. Pflicht ist außerdem: Wer Mitglied ist, darf bei Streiks nicht weiterarbeiten – sonst droht der Ausschluss.
Rechte gegenüber dem Arbeitgeber
Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ist durch das Grundgesetz geschützt. Weder darf ein Arbeitgeber sie verbieten, noch dürfen daraus Nachteile entstehen. Und: Außer bei Leistungsfragen muss die Gewerkschaftszugehörigkeit nicht offengelegt werden. (dpa/kh)