Eine Junge hält auf der Toilette sein Smartphone in den Händen.

Immer mehr Deutsche nehmen ihr Smartphone mit auf die Toilette. Das bringt gesundheitliche Risiken mit sich.

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Verbraucher

Mit dem Smartphone aufs Klo? Einfacher Trick beugt Hämorrhoiden vor

23. September 2025 // 10:00

Unten drücken, oben scrollen: Viele Menschen brauchen selbst auf der Toilette noch Unterhaltungsprogramm. Das kann unangenehme Folgen haben, warnen Wissenschaftler. Mit einem einfachen Trick lassen die sich vermeiden.

Auf dem Klo vom Smartphone berieselt

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lässt sich nach aktuellen Daten auch auf dem Klo vom Smartphone berieseln: Bei den 25- bis 34-Jährigen nutzen einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sogar mehr als 80 Prozent das Handy, wenn sie auf der Toilette sitzen. Im Mittel sind es 54 Prozent der Erwachsenen, Männer mit 58 Prozent mehr als Frauen (49 Prozent).

Vergrößerte Hämorrhoiden können die Folge sein

Wie schnell die Zeit verfliegt, wenn man mit dem Handy auf Toilette sitzt, hat schon fast die Hälfte der Nutzer (48 Prozent) mal überrascht. So viel Zeit auf dem Klo ist ein No-Go für den Po, wie einige Experten warnen. Lange Sitzzeiten dort können demnach die Entwicklung vergrößerter Hämorrhoiden begünstigen.

US-Wissenschaftler warnen vor langen „Sitzungen“

Ursache soll der anhaltend erhöhte Druck auf Blutgefäße im Bereich des Afters durch die Sitzposition und die Entspannung des Beckenbodens sein. Auch eine aktuelle US-Studie schließt auf einen solchen Zusammenhang: Umfrageteilnehmer, die angaben, ihr Smartphone auf der Toilette zu benutzen, hatten ein höheres Risiko für vergrößerte Hämorrhoiden als Nichtnutzer, wie das Team um Trisha Pasricha von der Harvard Medical School in Boston im Fachjournal „PLOS One“ berichtet.

Am besten ohne Telefon aufs stille Örtchen

„Die Studie untermauert den allgemeinen Ratschlag, Smartphones außerhalb des Badezimmers zu lassen und zu versuchen, nicht länger als ein paar Minuten auf der Toilette zu sitzen“, erklärte Pasricha. „Wenn es länger dauert, fragen Sie sich, warum. Lag es daran, dass der Stuhlgang wirklich so schwierig war, oder daran, dass meine Aufmerksamkeit woanders war?“ Sich einen Timer zu stellen, könne womöglich helfen.

Auch Hygiene leidet unter Handynutzung

Hämorrhoiden sind das eine Problem - viele Menschen dürfte es beim Gedanken an Handys auf dem Klo vor allem aus hygienischen Gründen schaudern. Tatsächlich geben in der Yougov-Umfrage nur knapp zwei Fünftel der Befragten (39 Prozent) an, ihr Handy nach dem Toilettengang zu reinigen, Frauen häufiger als Männer (44 versus 33 Prozent). „Die Handy-Flora spiegelt die Hand-Flora des Besitzers wider“, sagt Markus Egert von der Hochschule Furtwangen.

Hinterher gehört auch das Telefon gereinigt

So wie die Hände sollte auch das Smartphone nach dem Toilettengang gereinigt werden, zum Beispiel mit einem alkoholhaltigen Brillenreinigungstuch, erklärt der Mikrobiologe. Handys seien zwar grundsätzlich kein guter Lebensraum für Keime, aber vermehrungsfähige Fäkalkeime könnten trotzdem haften bleiben. (dpa/bal)