App «booking.com» ist auf einem Smartphone zu sehen. Gefälschte Nachrichten über den Booking.com-Chat wirken täuschend echt – und zielen auf sensible Zahlungsdaten.

Über gefälschte Nachrichten im Booking.com-Chat versuchen Betrüger, an Kreditkartendaten von Reisenden zu gelangen – oft mit Erfolg.

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Verbraucher

Gefälschte Buchungs-Chats: So versuchen Kriminelle, deine Daten zu klauen

10. Juni 2025 // 12:28

Kurz vor dem Urlaub steigt das Risiko, Opfer von Online-Betrug zu werden. Eine neue Phishing-Masche nutzt Booking.com aus – über gefälschte Chats sollen Kreditkartendaten abgegriffen werden. So schützt du dich jetzt vor der Falle.

Aktuell warnt die Verbraucherzentrale Niedersachsen vor einer neuen Phishing-Masche, bei der Kriminelle gezielt die App der Buchungsplattform Booking.com ausnutzen. Über den offiziellen Chatverlauf erhalten Nutzer scheinbar legitime Nachrichten von ihrer Unterkunft. Darin werden sie dazu aufgefordert, ihre Kreditkartendaten erneut einzugeben – angeblich für einen Sicherheitscheck.

Phishing-Masche über Booking.com-Chats

Besonders tückisch: Die Nachrichten wirken authentisch und kommen direkt über den App-internen Kanal. In einem aktuellen Fall wurde einem Betroffenen unrechtmäßig ein Betrag von 200 Euro abgebucht. Die Betrüger leiten Nutzer häufig auf gefälschte Webseiten um. Ein Hinweis auf Phishing kann eine ungewöhnliche URL sein – seriöse Links enthalten stets „.booking.com/“ zwischen Punkt und Schrägstrich.

Die Verbraucherzentrale rät, keine Zahlungsdaten außerhalb des eigenen Kontos einzugeben. Weitere Warnzeichen sind unpersönliche Ansprachen, Zeitdruck, Fehler im Text oder merkwürdige Formulierungen. Bei Verdacht sollten Nutzer sich direkt an die Unterkunft oder das Buchungsportal wenden – und verdächtige Nachrichten melden.

Was Booking.com dazu mitteilt

Booking.com stellt in diesem Zusammenhang klar, dass es kein Datenleck in den eigenen Systemen gibt und die Plattform nicht gehackt wurde. Vielmehr seien einzelne Unterkunftspartner Opfer professioneller Phishing-Angriffe geworden, bei denen Cyber-Kriminelle über täuschend echte E-Mails Schadsoftware eingeschleust hätten, um Zugriff auf die Buchungskonten der Anbieter zu erlangen. Dies habe es den Tätern in Einzelfällen ermöglicht, sich als Unterkunft auszugeben und mit Gästen zu kommunizieren.

Das Unternehmen betont, dass Cybersicherheit höchste Priorität habe und kontinuierlich in fortschrittliche Erkennungssysteme auf Basis von maschinellem Lernen investiert werde. 2023 habe Booking.com 1,5 Millionen gefälschte Phishing-Reservierungen blockiert, 2024 sei diese Zahl auf 250.000 zurückgegangen – ein Hinweis auf die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. Man setze zudem auf Aufklärung der Partner, branchenspezifische Zusammenarbeit und spezialisierte Sicherheitsteams, um Betrugsversuche schnell zu erkennen und zu unterbinden.

Verbraucherzentrale Niedersachsen informiert

Bei Abbuchungen hilft der Sperrnotruf 116 116. Ratsuchende erhalten zudem kostenlose Beratung bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen – vor Ort, telefonisch oder per Video. (axt)