
Die Postbank stellt ihre Kontomodelle um. Viele Kunden zahlen künftig mehr – wer nicht zustimmt, kann seine alten Konditionen behalten.
Foto: Heitmann/Kreiszeitung
Postbank baut Kontomodelle um! So viel teurer wird es für Kunden ab Oktober
Bis zum 30. September müssen Postbank-Kunden entscheiden: höhere Gebühren akzeptieren oder bei alten Vertragsbedingungen bleiben.
Millionen Postbank-Kunden erhalten Änderungsschreiben
In den vergangenen Wochen hat die Postbank rund fünf Millionen Kunden über Änderungen bei Girokonten informiert. Die Schreiben mit dem Titel „Wichtige Änderungen für Ihr Postbank Girokonto“ finden sich meist im Online-Postfach. Offiziell wirbt die Bank mit neuen Funktionen wie der „Vorteilswelt“ und zusätzlichen Unterkonten („Pockets“) – erst später wird klar, dass es vor allem um Gebührenerhöhungen geht.
Deutliche Preisanpassungen bei Girokonten
Ab 1. Oktober werden die Kontomodelle „Giro plus“ und „Giro extra plus“ teurer. Bargeldabhebungen und -einzahlungen am Schalter kosten künftig 2 Euro pro Vorgang, zweite Debitkarten 6 Euro im Jahr. Kontoauszüge gibt es nur noch digital, der Service für Girobriefumschläge entfällt. Besonders betroffen sind Kunden des bisherigen Einstiegskontos „Giro direkt“ – dieses wird abgeschafft, die Betroffenen ins teurere „Giro plus“ überführt.
Neues Einstiegsmodell „Giro pur“ mit Datenauswertung
Als Ersatz für „Giro direkt“ führt die Postbank das rein digitale „Giro pur“ ein. Es ist ab 900 Euro Geldeingang kostenlos, sonst fallen 5,90 Euro pro Monat an. Schüler, Studenten und Azubis zahlen grundsätzlich nichts. Allerdings wertet die Bank Transaktionsdaten für Werbezwecke aus – diese Nutzung ist fester Vertragsbestandteil.
Filialschließungen und umfassender Umbau
Die Umstellungen sind Teil eines größeren Konzernumbaus. Bis Ende 2026 sollen 230 von 550 Filialen geschlossen werden. Damit setzt die Postbank stärker auf digitale Services, reduziert jedoch klassische Schalterleistungen, die künftig kostenpflichtig sind.
Frist bis 30. September – oder alte Konditionen behalten
Kunden müssen den neuen Vertragsbedingungen aktiv zustimmen, etwa über das Online-Banking unter dem Menüpunkt „Kontomodell wechseln“. Wer nicht zustimmt, behält seine bisherigen Konditionen – eine Option, die laut Postbank-Sprecher vor allem für Kunden mit günstigen Altverträgen interessant sein kann. Das berichtet ruhr24.de. (isw)