Apps der Handelsketten Penny, Ikea, Rossmann, Kaufland, Lidl und Rewe sind auf dem Display eines iPhone zu sehen. Rabatte gegen Daten: Mit Bonus-Apps von Supermärkten können Kunden ein paar Cent sparen. Doch Verbraucherschützer warnen vor unklarer Information und geringer Ersparnis.

Rabatte gegen Daten: Mit Bonus-Apps von Supermärkten können Kunden ein paar Cent sparen. Doch Verbraucherschützer warnen vor unklarer Information und geringer Ersparnis.

Foto: Hildenbrand/dpa

Verbraucher

Rabatte oder Datenfalle? Das musst du über die Treue-Apps von Supermärkten wissen

24. September 2025 // 07:00

Treue-Apps von Rewe, Lidl oder Kaufland versprechen Rabatte, sorgen aber für Streit: Verbraucherschützer warnen vor Datensammelei, das OLG Stuttgart wies eine Klage ab. Doch wie viel sparen Kunden wirklich – und welche App lohnt sich am Ende?

Viele Kunden nutzen die Treue-Apps und Bonusprogramme von Rewe, Lidl oder Kaufland. Doch Verbraucherschützer kritisieren die Datennutzung. Das OLG Stuttgart wies zwar eine Klage gegen die Lidl-Plus-App ab, ließ aber die Revision zum Bundesgerichtshof zu.

Fast alle großen Ketten setzen auf Apps mit Sonderangeboten, Einkaufslisten und Rezeptideen. Wer sich registriert, profitiert von Bonusaktionen, Extra-Rabatten und Coupons. Laut Experte Carsten Kortum gilt ein neuer Trend: Viele Tiefpreise gibt es nur noch mit App.

Ersparnis durch Apps oft geringer als erwartet

Wie viel spart man wirklich? Das Portal Smhaggle hat 1,26 Millionen Kassenbons ausgewertet. Ergebnis: Mit der Kaufland Card liegt die Ersparnis bei 2,29 Prozent, bei Rewe Bonus bei 0,82 Prozent, bei Penny sogar nur 0,75 Prozent. Geschäftsführer Sven Reuter betont: Wer Aktionsware gezielt einkauft, kann im Schnitt bis zu 30 Prozent sparen – deutlich mehr als mit Bonusprogrammen.

Für die Händler sind die Apps ein Tauschgeschäft: Kunden erhalten Vorteile, die Unternehmen sammeln Daten. Laut IFH-Umfrage kaufen 56 Prozent der App-Nutzer häufiger beim gleichen Händler, ein Drittel gibt mehr Geld aus. Mehr als die Hälfte nutzt die Apps wöchentlich, viele haben gleich mehrere Programme installiert.

Payback als Alternative zu eigenen Bonusapps

Neben händlereigenen Programmen gibt es Payback, das als Multipartner-System funktioniert. Kunden können Punkte bei Edeka, dm, Aral oder C&A sammeln. Rewe und Penny sind Ende 2024 ausgestiegen und setzen nur noch auf eigene Apps.

Aldi Nord und Süd haben bisher kein Bonusprogramm. Man wolle allen Kunden dauerhaft günstige Preise bieten.

Verbraucher sind geteilter Meinung zu Apps

Kundenmeinungen sind geteilt: Während viele die Apps für Rabatte nutzen, lehnt fast jeder Vierte sie ab. Kritik gibt es vor allem an der Datenweitergabe und daran, dass Rabatte nur für Registrierte gelten. Laut IFH setzen die meisten Verbraucher weiterhin auf klassische Handzettel – Apps gelten vielen als unübersichtlich und kompliziert. (dpa/axt)